Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Kuba

In Kuba arbeitet Handicap International (HI) mit lokalen Akteuren zusammen, um die Gesellschaft für Menschen mit Behinderung inklusiver zu gestalten. Besonders aktiv sind wir in den Bereichen wirtschaftliche Inklusion, Stärkung der Resilienz lokaler Gemeinden und Katastrophenvorsorge, da das Land besonders anfällig für Wirbelstürme ist.

Bild zeigt eine Aufführung, die im Rahmen eines Rehabilitationsprojektes organisiert wurde

Aufführung, die im Rahmen eines Rehabilitationsprojektes organisiert wurde | © M. Burgaya / HI

Laufende Aktivitäten

Um die wirtschaftliche Inklusion zu verbessern, hilft HI Menschen mit Behinderung, besonders Frauen und jungen Menschen, geeignete Beschäftigungen zu finden. Zu diesem Zweck unterstützt das Programm Eigeninitiativen durch den Aufbau von Kompetenzen und verteilt Infomaterialien mit dem notwendigen Werkzeug für die Entwicklung von selbstständigen Unternehmen. In Zusammenarbeit mit staatlichen Einrichtungen und der Zivilgesellschaft baut die Organisation bestehende Berufsausbildungsangebote aus. Unsere Teams schulen und sensibilisieren die verschiedenen Wirtschaftsakteure für die Belange von Menschen mit Behinderung. Die Entwicklung neuer angepasster Aktivitäten werden unterstützt, und es wird an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und des Arbeitsumfelds von Menschen mit Behinderung gearbeitet. 

Kuba ist sehr anfällig für Naturkatastrophen, insbesondere während der alljährlichen Hurrikan-Saison von Juni bis Dezember. Um gefährdete Bevölkerungsgruppen bei der Vorsorge zu unterstützen, arbeitet HI mit lokalen Behörden und zivilgesellschaftlichen Akteuren in der Provinz Pinar del Río an der Verringerung des Katastrophenrisikos und der Entwicklung von Resilienz-Strategien. Das Projekt trägt dazu bei, das Wissen der lokalen Partner über Risiken und ihre Fähigkeiten zur Antizipation und Prävention zu verbessern. Dabei stellen sie sicher, dass Menschen mit Behinderung bei den angebotenen Maßnahmen berücksichtigt werden.

HI führt auch ein Projekt zur Unterstützung der Bevölkerung nach dem Wirbelsturm „Ian“ durch, der die Provinz 2022 schwer getroffen hat. In drei Gemeinden werden Initiativen unterstützt, die es den Bewohner*innen ermöglichen sollen, ihre Lebensgrundlage wiederzuerlangen und zu erhalten. So fördert das Projekt die Entwicklung von städtischen Gemeinschafts- und Familiengärten, um die selbstständige Versorgung mit Nahrungsmitteln zu stärken. Darüber hinaus unterstützt HI drei Schulen, um sich besser auf Naturkatastrophen vorzubereiten, und bietet Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für das Lehrpersonal an.

Neues aus den Projekten

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Laut den Vereinten Nationen könnte der Hurrikan Matthew, der zurzeit die Südwestküste von Haiti erschüttert und der diesen Dienstagabend Kuba erreichen wird, mehrere Millionen Menschen betreffen. Die Regierung von Haiti hat bereits einen Appell um Hilfe der internationalen Gemeinschaft gestartet. Das Team von Handicap International, das bereits vor Ort ist, ist mobilisiert und bereitet sich darauf vor, nach Bedarf einzugreifen.

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Hintergrund

Karte des HI-Einsatzes in Kuba

Kuba, das größte Land der Karibik, befindet sich in der schwersten Wirtschaftskrise seit den 1990er Jahren – eine Krise, die vulnerable Bevölkerungsgruppen am stärksten trifft.

Die Republik Kuba entwickelte sich nach der Revolution von 1959 zu einem sozialistischen Land. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre begann für das Land, dessen Wirtschaft stark von der UdSSR abhängig war, eine lange Zeit wirtschaftlicher Entbehrungen, die allmählich zu einer Diversifizierung der Volkswirtschaft führten. 

Doch obwohl viele Länder in letzter Zeit ihre Haltung gegenüber Kuba überdacht und den wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Austausch gefördert haben, wirkt sich das von den USA verhängte Embargo nach wie vor schwerwiegend negativ auf das Land aus. Dies betrifft nicht nur die Entwicklung der Insel, sondern auch das Leben der Kubaner*innen. Die kubanische Wirtschaft wird durch die Verschärfung des US-Embargos und die seit 2018 geltenden Sanktionen hart getroffen. Hinzu kommen die Schwierigkeiten von Venezuela, dem wichtigsten Verbündeten Kubas in der Region. Trotz einer begrenzten Zahl von Opfern hat die Corona-Pandemie die ohnehin schon schwierige Situation verschlimmert und das Land um eine seiner wichtigsten Ressourcen gebracht: den Tourismus. Infolgedessen sank das kubanische BIP im Jahr 2020 um 11 %, bevor es sich 2021 auf 0,4 % und 2022 auf 1,8 % erholte.

In den letzten Jahren hat dieses komplexe Wirtschaftsszenario zu einer rasch ansteigenden Inflation und einem eingeschränkten Zugang der Bevölkerung zu lebensnotwendigen Gütern wie Lebensmitteln, Gesundheits- und Hygieneartikeln geführt. Auch die Treibstoffversorgung des Landes hat sich erheblich verschlechtert, was zu regelmäßigen Energie- und Transportkrisen führt. Diese Situation hat viele Kubaner*innen dazu veranlasst, in die Vereinigten Staaten oder europäische Länder auszuwandern.
 

Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 1

Eröffnungsdatum des Programms: 1998

Einsatz weltweit: