Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

„Das HI Reha-Zentrum ist eine Quelle der Hoffnung"

Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie
Afghanistan

Sanaullah aus Afghanistan saß vor zwei Jahren gerade auf dem Arm seines Vaters, der durch ihr Dorf spazierte. Plötzlich explodierte eine Mörsergranate und verletzte Vater und Sohn schwer. Sanaullahs Bein musste amputiert werden. Dank einer Prothese von HI und regelmäßigen Reha-Sitzungen kann der Fünfjährige heute wieder laufen und sich selbstständig bewegen.

Sanaullah, ein Junge in hellblauen Kleidern ist in dem HI Reha-Zentrum zu sehen. Unter seinem langen Oberteil ist die Beinprothese deutlich zu sehen. Hier ist er bei Laufübungen abgebildet

Dank seiner Prothese kann Sanaullah wieder selbstständig sein | © Jaweed Tanveer / HI

Nach dem schrecklichen Unfall wurde Sanaullah sofort in ein Krankenhaus in der Provinz Zabul gebracht und dann in das Mirwais Regional Hospital in Kandahar verlegt. Dem Jungen musste das Bein oberhalb des Knies amputiert werden. Nach der Heilung wurde er zur postoperativen Rehabilitation an das Reha-Zentrum von HI überwiesen, wo er regelmäßige physiotherapeutische Behandlungen erhielt und lernte, zunächst mit einer Gehhilfe und später mit einer Prothese wieder zu laufen.


Der Unfall stürzte die Familie in Armut

Sanaullahs Vater leidet seit dem Unfall an schwerer posttraumatischer Epilepsie und kann nicht mehr arbeiten. Diese Tragödie hat die Familie in eine sehr schwierige finanzielle Situation gebracht. Sanaullah, seine jüngere Schwester und seine Eltern sind nun wirtschaftlich von einem Onkel abhängig, der ihnen hilft, wo er nur kann, trotzdem ist die Familie sehr arm.


Prothesen bei Kindern wachsen leider nicht mit

Kinder brauchen regelmäßig eine neue, angepasste Prothese. Auch die von Sanaullah ist zu klein geworden, daher fertigen Expert*innen derzeit eine neue für ihn an. Bald wird das Kind wieder wie andere Kinder laufen und spielen können. 
"Bevor er seine erste Prothese bekam, konnte sich mein Sohn nicht frei bewegen", erzählt sein Vater.

Er war nicht in der Lage, zu laufen und mit seinen Freunden zu spielen. Er war bei allen täglichen Aktivitäten auf uns angewiesen. Ohne HI hätten wir nicht die Mittel gehabt, ihm eine Prothese zu ermöglichen.

"Heute ist Sanaullah glücklich, und ich bin dem gesamten HI-Team und all denen dankbar, die ihre Arbeit in Afghanistan unterstützen und so zur Herstellung seiner Prothese beitragen. Viele andere Kinder wie mein Sohn profitieren ebenfalls von den kostenlosen Leistungen des Zentrums in Kandahar. Es ist eine Quelle der Hoffnung für unsere Kinder."
 

12 April 2023
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Afghanistan: Die Landmine lauerte im Gras
© E. Blanchard / HI
Rehabilitation und Orthopädie

Afghanistan: Die Landmine lauerte im Gras

Omaid aus der Nähe von Kunduz spielte draußen mit seinen Freunden, als er auf eine Landmine trat – die Explosion verletzte ihn schwer. Sein rechtes Bein konnte nicht gerettet werden und musste amputiert werden. Da war Omaid mal gerade fünf Jahre alt.

Syrien: Die Mine lag zwischen den Olivenbäumen
© T. Mayer / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Syrien: Die Mine lag zwischen den Olivenbäumen

Ahmed Kasom ist einer von vielen, die nach Ende des Krieges in ihr syrisches Heimatdorf zurückkehren. Der 29-Jährige lebt in einem Flüchtlingscamp nahe Idlib und versucht seine Familie mit Gelegenheitsjobs zu ernähren. So auch zu Beginn des Jahres, als er bei der Olivenernte mithilft. Doch er tritt auf eine Landmine, die ihm sein Bein abreißt – ein unglaublicher Schock.

Ukraine: „Mein Mann dachte, ich sei tot“
© L. Hutsul / HI
Rehabilitation und Orthopädie

Ukraine: „Mein Mann dachte, ich sei tot“

Yuliia verlor durch eine Minenexplosion beide Beine und ihr Augenlicht. Unsere Teams helfen ihr, auf ihrem schwierigen Weg zurück in den Alltag. Ein Physiotherapeut besucht sie regelmäßig, um ihr mit den Prothesen zu helfen und ihre Muskeln zu stärken. Yuliia wünscht sich endlich Frieden, eine Familie und hofft durch die Unterstützung von Handicap International auf ein selbstständiges Leben.