Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Bangladesch: Handicap International verstärkt Einsatz für Rohingya

Nothilfe
Myanmar

Etwa 400.000 Rohingya sind seit Ende August aus Myanmar in das benachbarte Bangladesch geflohen. Handicap International reagiert unmittelbar auf die Notlage und versorgt die Familien und Schutzbedürftigsten, die dringend Hilfe benötigen.

Kinder und Frauen auf der Suche nach sauberem Trinkwasser

Archivfoto: Kinder und Frauen leben in den Zufluchtsorten auf engem Raum zusammen und brauchen sauberes Trinkwasser | S. Ahmed

Seit Ende August haben ungefähr 400.000 Angehörige der Minderheit der Rohingya die Grenze aus Myanmar überquert, um Zuflucht in Bangladesch zu finden. Damit schließen sie sich den 300.0000 bis 500.000 Rohingya an, die bereits in Bangladesch sind. Die Neuankömmlinge brauchen nun dringend Versorgung mit Nahrung, Trinkwasser, sanitären Anlagen, medizinischer Hilfe, Reha-Maßnahmen und Unterkünften.

Rund 10.000 Menschen mit Hilfe versorgt

Handicap International arbeitet seit 2007 in zwei Flüchtlingscamps, in Behelfsunterkünften und Gastgemeinden in Teknaf und Ukhiya im Distrikt Cox’s Bazar. Unsere Teams leisten nun insbesondere Unterstützung für die neu ankommenden Geflohenen. Sie machen die besonders Schutzbedürftigen unter ihnen ausfindig – Kinder, schwangere Frauen, alleinstehende Frauen, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung – und ermitteln ihren Bedarf an medizinischer Versorgung, Rehabilitation und Unterkünften. Weiterhin verteilen sie verschiedene Nothilfesets an die Geflohenen: Sets mit Taschenlampen, Matratzen und Decken; Hygienesets mit Seife, Wasser und anderen notwendigen Dingen; Ausrüstungssets mit Bambus, Plastikplanen etc., die zum behelfsmäßigen Bau von Zelten dienen. Darüber hinaus vergeben unsere Teams Gehhilfen wie beispielsweise Krücken oder Rollatoren und leisten physiotherapeutische Reha-Maßnahmen in 1.850 Haushalten. Damit erreichen sie bereits rund 10.000 Menschen.

Handicap International bietet für besonders schutzbedürftige Menschen auch psychologische Unterstützung an. Damit helfen wir ihnen, die traumatischen Erfahrungen zu überwinden. Außerdem verweisen wir Menschen mit speziellen Bedürfnissen an Partnerorganisationen, die die gesuchten Leistungen anbieten, zum Beispiel wenn es um den Zugang zu Bildung geht. Für Handicap International hat es oberste Priorität, die Schutzbedürftigsten und Familien aus nächster Nähe mit praktischer und sofortiger Hilfe zu versorgen.

Angesichts des hohen Zustroms von Neuankömmlingen und des stetig wachsenden Bedarfs plant Handicap International, den Einsatz weiter zu verstärken. Jeden Tag kommen derzeit 15.000 neue Rohingya in Bangladesch an.

15 September 2017
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

„Danke für eure Unterstützung in dieser schweren Zeit."
© HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

„Danke für eure Unterstützung in dieser schweren Zeit."

Mohammeds Familie musste fliehen. Die Bombenanschläge in seiner Heimatstadt Aita Al Chaeb nahe der israelisch-libanesischen Grenze machten ein sicheres Leben unmöglich. Der 8-jährige Junge konnte nicht versorgt werden, er hatte keinen Rollstuhl und er litt unter den Spannungen. Nun wurde Mohammed in ein Programm von HI aufgenommen, und das Leben der Familie ist ein Stückchen leichter geworden.

Lara, Flucht im Rollstuhl
© HI
Nothilfe

Lara, Flucht im Rollstuhl

Lara ist acht Jahre alt und musste schon mehrfach mit ihrer Familie vor Bomben und Beschuss fliehen. Sie hat Zerebralparese und benötigt einen Rollstuhl. Ihr Vater Zuhair trägt sie meist auf den Schultern, wenn sie erneut eine Notunterkunft verlassen müssen. Derzeit leben sie in den Gebäuden einer Universität in Gaza-Stadt, die nicht für Menschen mit Behinderung eingerichtet sind.

Philippinen: Schutz vor den Folgen des Klimawandels
© M-C Manalastas / HI
Nothilfe Vorsorge und Gesundheit

Philippinen: Schutz vor den Folgen des Klimawandels

Die Philippinen sind das Land, das weltweit am drittstärksten vom Klimawandel betroffen ist. Immer häufiger kommt es zu starken Regenfällen und anderen Naturkatastrophen. Mehr als 130 Millionen Menschen waren in den letzten 30 Jahren betroffen. Besonders schwer haben es dabei Menschen mit Behinderung. HI hilft ihnen und schult sie, damit sie sich besser auf den Notfall vorbereiten können.