Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Neue Einsätze von Landminen in Myanmar

Minen und andere Waffen Politische Kampagnenarbeit
Bangladesch Myanmar

Handicap International verurteilt die aktuellen Einsätze von Landminen an der Grenze zu Bangladesch auf Schärfste. Diese Waffen, die fast ausschließlich Zivilisten töten und verletzen, sind seit genau 20 Jahren durch den Ottawa-Vertrag verboten, der bis heute von 163 Staaten unterzeichnet wurde. Handicap International fordert die Regierung von Myanmar auf, die Anwendung dieser barbarischen Waffen sofort einzustellen und appelliert an die internationale Gemeinschaft, den jüngsten Einsatz deutlich zu verurteilen und auf die Regierung Myanmars Druck auszuüben, diese Waffen endlich aufzugeben.                                                                                                                                                     

Zu sehen ist ein Danger Mines Zeichen mit einer Protestschuhpyramide im Hintergrund und einem Handicap International Emblem auf der Spitze.

Seit Jahren macht Handicap International die Öffentlichkeit auf die verheerenden Folgen von Landminen aufmerksam | © Pascal Grappin / Handicap International

Eine Reihe von übereinstimmenden Zeugenaussagen, die u.a. vom Landminen Monitor, Amnesty International und Human Rights Watch gesammelt wurden, bestätigen die jüngste Verlegung von Landminen durch Streitkräfte Myanmars an verschiedenen Orten im Grenzgebiet zwischen Bangladesch und Myanmar. Für die meisten Staaten der Welt sind Produktion, Verkauf, Lagerung und Einsatz von Anti-Personen-Minen durch den Ottawa-Vertrag verboten, der am 18. September 1997 verabschiedet wurde und am 1. März 1999 in Kraft trat. 163 Staaten haben den Vertrag bereits unterzeichnet, Myanmar jedoch noch nicht.

„Dieser Mineneinsatz in der aktuellen Krise hat verheerende Folgen für die Zivilbevölkerung, ganz besonders für die Menschen auf der Flucht. Diese Waffen töten oder bewirken extreme Verletzungen, die sehr schnell behandelt werden müssen und meistens lebenslange Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Die erneute Verwendung von Minen macht deutlich, wie wichtig es ist, dass alle Staaten dem Verbotsvertrag beitreten. Einsätze von Minen müssen endlich aufhören, und wir müssen alles dafür tun, die Opfer zu unterstützen.“

Eva Maria Fischer, Leiterin Advocacy von Handicap International

Dreiviertel der Opfer sind Zivilisten

Landminen können noch lange nach einem Krieg töten und verletzen, dabei sind weltweit über drei Viertel der Opfer Zivilisten und ein Drittel Kinder. 63 Länder und Gebiete sind immer noch von Minen und Blindgängern betroffen. Laut dem Landminen Monitor gehört Myanmar neben Nordkorea und Syrien zu den einzigen Staaten, die immer noch Anti-Personen-Minen einsetzen. Laut dem letzten Bericht des Landminen Monitors 2016 wurden im Jahr 2015 mindestens 6.461 Menschen von Minen und explosiven Kriegsresten getötet oder verletzt, in Myanmar waren es 159.

25 September 2017
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Gaza: Wie Handicap International vor Blindgängern warnt
© Khalil Nateel / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe

Gaza: Wie Handicap International vor Blindgängern warnt

In Gaza kehren tausende Menschen in zerstörte Städte zurück, doch zwischen Trümmern und Schutt lauern Blindgänger. Handicap International (HI) warnt vor diesen explosiven Kriegsresten und zeigt, wie sich die Menschen schützen können. Bereits wenige Informationen können Leben retten.

Landminen-Monitor 2025: Zivile Opferzahlen alarmierend hoch
© A. Rahhal / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Landminen-Monitor 2025: Zivile Opferzahlen alarmierend hoch

Minen töten und verstümmeln noch über Generationen hinweg – auch wenn der Krieg längst vorbei ist. Der Landminen-Monitor 2025 meldet die höchste Zahl an zivilen Opfern seit dem Jahr 2020. Ein Betroffener ist Mohamed aus Syrien. Der 12-Jährige trat vor vier Jahren auf einen Blindgänger. Sein Bein konnte nicht gerettet und musste amputiert werden.

Syrien: Die Mine lag zwischen den Olivenbäumen
© T. Mayer / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Syrien: Die Mine lag zwischen den Olivenbäumen

Ahmed Kasom ist einer von vielen, die nach Ende des Krieges in ihr syrisches Heimatdorf zurückkehren. Der 29-Jährige lebt in einem Flüchtlingscamp nahe Idlib und versucht seine Familie mit Gelegenheitsjobs zu ernähren. So auch zu Beginn des Jahres, als er bei der Olivenernte mithilft. Doch er tritt auf eine Landmine, die ihm sein Bein abreißt – ein unglaublicher Schock.