Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Channas größtes Geschenk

Rehabilitation und Orthopädie
Kambodscha

Seit dem Jahr 2012 begleitet Handicap International Channa aus Kambodscha. Das einst kleine Mädchen ist heute schon elf Jahre alt – und steht mitten im Leben.

Portrait eines asiatischen Mädchens. Sie lächelt und trägt ein rot-weiß karriertes hemd

Channa wird seit fast 10 Jahren von HI mit Prothesen und Reha unterstützt. | © Stephen Rae / HI

Channa ist lebensfroh, geht zur Schule, fährt Fahrrad und spielt mit ihren Freundinnen. Doch das Leben war nicht immer gut zu dem Mädchen aus Kambodscha. Sie kam als Frühchen zur Welt, wog nur etwas mehr als ein Kilo und hatte eine schwere Fehlbildung des linken Beins und der Finger. Wenige Tage nach ihrer Geburt mussten die Ärzte ihr Bein amputieren. Die Eltern standen unter Schock.

Prothese Nummer 10

Ein HI-Mitarbeiter wurde auf Channa aufmerksam, als diese eineinhalb Jahre alt war. Das zarte Mädchen wurde an das HI-Reha-Zentrum in Kampong Cham überwiesen. Dort erhielt sie schon bald ihre erste Prothese – Channas größtes Geschenk!

„Als der Sozialarbeiter von Handicap International zum ersten Mal kam, um mir zu erklären, dass meine Tochter mit einer Prothese laufen könnte, war ich sehr erleichtert. Es war wunderbar zu hören, dass Channa eine Zukunft hat! Es hat mich wirklich erschüttert, sie in einem Alter, in dem die meisten Kinder ihre ersten Schritte machen, über den Boden robben zu sehen", blickt Channas Mutter Sokra zurück.


Da Channa noch im Wachstum ist, muss ihre Prothese regelmäßig ausgetauscht werden. Heute mit 11 Jahren trägt sie bereits ihre 10. Prothese. Sie kann sich kein Leben mehr ohne ihren „treuen Gefährten“ vorstellen.

„Ich liebe meine Prothese. Sie hat mein Leben verändert. Seit ich sie habe, kann ich laufen und mit einem Seil hüpfen!"

Sticheleien in der Schule

In der Schule hatte Channa wegen ihrer verformten Finger zunächst Probleme, Schreiben zu lernen, aber sie hat durchgehalten und jetzt klappt es. Noch schwieriger war es aber anfangs von ihren Mitschüler*innen akzeptiert zu werden.

„Als ich eingeschult wurde, war es wirklich schwer. Einige der Schüler haben mich geschlagen und ausgelacht. Ich wollte nicht mehr hingehen", erzählt sie. „Ich habe nichts gesagt. Es war meine Cousine, die es ausplauderte. Meine Mutter war sehr wütend. Sie ging zu meiner Lehrerin und die sprach mit den Kindern, die mir wehgetan hatten. Seitdem gibt es keine Probleme mehr. Ich kenne alle gut und habe viele Freunde."

Bei so viel Durchhaltevermögen und Lebensfreude ist das HI-Team gespannt zu erleben, was aus dem quirligen Mädchen in Zukunft noch wird.

© Paul James Hay / HI

Die 5-jährige Channa bekommt Hilfe beim Anlegen der Beinprothese.

© Lucas Veuve/HI

Nach Startschwierigkeiten konnte sich Channa gut in der Schule einleben.

© Lucas Veuve/HI

Mit 7 Jahren konnte Channa ihre Prothese schon längst alleine anziehen.

© Lucas Veuve/HI

Channa und ihre Schulfreundin laufen zusammen zur Schule.
16 November 2021
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

„Danke für eure Unterstützung in dieser schweren Zeit."
© HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

„Danke für eure Unterstützung in dieser schweren Zeit."

Mohammeds Familie musste fliehen. Die Bombenanschläge in seiner Heimatstadt Aita Al Chaeb nahe der israelisch-libanesischen Grenze machten ein sicheres Leben unmöglich. Der 8-jährige Junge konnte nicht versorgt werden, er hatte keinen Rollstuhl und er litt unter den Spannungen. Nun wurde Mohammed in ein Programm von HI aufgenommen, und das Leben der Familie ist ein Stückchen leichter geworden.

Wieder auf den Beinen: Noor ist kaum zu bremsen
© A. Rahhal / HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Wieder auf den Beinen: Noor ist kaum zu bremsen

Als im Februar 2023 in der Türkei und im Nordwesten Syriens die Erde bebt, wird die kleine Noor unter Trümmern begraben. Das tapfere Mädchen überlebt schwer verletzt. Unsere Teams kümmern sich von Anfang an fürsorglich um die Dreijährige.

Weltflüchtlingstag: Einer von vier Menschen, die HI unterstützt, ist geflüchtet
© HI
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Weltflüchtlingstag: Einer von vier Menschen, die HI unterstützt, ist geflüchtet

Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni machen wir darauf aufmerksam, dass 25 % der von uns unterstützten Menschen vertrieben wurden. Dieser hohe Prozentsatz ist vor allem auf bewaffnete Konflikte und die Folgen des Klimawandels zurückzuführen.
Von den 2,6 Millionen Menschen, die im Jahr 2023 weltweit von HI unterstützt wurden, sind 330.000 Flüchtlinge und 310.000 Binnenvertriebene.