Co-Preisträger Friedensnobelpreis

„Die Zivilbevölkerung in der Ukraine muss vor Bombardierungen in Wohngebieten geschützt werden."

Minen und andere Waffen Politische Kampagnenarbeit
Ukraine

Handicap International ist über die verstärkten russischen Angriffe der letzten Wochen auf die Zivilbevölkerung in Wohngebieten und auf zivile Infrastruktur bestürzt.

Große Zerstörungen in der Ukraine.

Große Zerstörungen in der Ukraine. | © V. de Viguerie / HI

"Handicap International verurteilt den Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten und dessen Folgen für die Zivilbevölkerung sowie für die zivile Infrastruktur in der Ukraine auf das Schärfste. Wir fordern ein sofortiges Ende der russischen Bombardierungen, die in den letzten Wochen in erschreckendem Maße zugenommen und verheerende Auswirkungen für die Zivilbevölkerung haben. Der Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten ist ein wichtiger Grundsatz des humanitären Völkerrechts: Willkürliche oder vorsätzliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung sind nach dem Völkerrecht verboten. Der Einsatz von schweren Explosivwaffen in bewohnten Gebieten ist nicht zulässig. Ebenso fordern wir alle Konfliktparteien auf, keine Landminen und Streumunition zu verwenden, die durch die Abkommen von Ottawa und Oslo geächtet sind."

Alma Taslidzan, Advocacy Managerin Abrüstung und Schutz der Zivilbevölkerung

 

Die russischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur haben in den letzten Wochen zugenommen:

Vom 24. Februar 2022 bis zum 18. Juni 2023, verzeichnete das Büro des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte 24.862 zivile Opfer in der Ukraine, darunter 9.083 Tote und 15.779 Verletzte. Die überwiegende Mehrheit der zivilen Opfer des Krieges ist auf den Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten zurückzuführen. 

Bombardierungen in Wohngebieten haben indirekte und langfristige Auswirkungen.


Der Einsatz von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten hat auch schwerwiegende indirekte und langfristige Folgen: Die Verletzten benötigen spezialisierte medizinische und psychosoziale Versorgung. Explosivwaffen beschädigen oder zerstören Krankenhäuser und behindern somit die medizinische Versorgung. Des Weiteren werden Wohnungen und wichtige Infrastruktur wie Wasser- und Abwasseraufbereitungsanlagen sowie Stromversorgungssysteme beschädigt oder zerstört, wodurch sich das Risiko von Krankheiten erhöht. Ebenso werden Schulen beschädigt oder zerstört, was den Zugang zu Bildung unterbricht oder unmöglich macht. Die Menschen sind gezwungen, ihre Häuser für lange Zeit und unter prekären Bedingungen zu verlassen. Explosivwaffen hinterlassen nicht explodierte Munition, die noch lange nach Ende der Kriegshandlungen Zivilisten und Zivilistinnen töten und verletzen können. Diese Kontamination verhindert oder verzögert den Wiederaufbau, die landwirtschaftliche Produktion und die Rückkehr der Vertriebenen. Die Kontaminierung und Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur behindert auch die Bereitstellung der dringend benötigten humanitären Hilfe. 
 

26 Juli 2023
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Ukraine: Im Krieg füreinander da
© H.Kostenko / HI 2025

Ukraine: Im Krieg füreinander da

Dank der Hilfe von Handicap International (HI) versucht ein starkes Ehepaar aus der Region Charkiw, sich nach dem Trauma des Krieges wieder aufzurichten. Die psychologische Hilfe ermöglicht es beiden, voller Hoffnung nach vorne zu blicken und mit der angespannten Situation umzugehen.

Ukraine: Hilfe für Helferinnen & Helfer
© H.Kostenko / HI 2025
Nothilfe Vorsorge und Gesundheit

Ukraine: Hilfe für Helferinnen & Helfer

In Bohoduchiw, einer Stadt in der Region Charkiw, die 100 Kilometer von der Front entfernt liegt, führt Handicap International (HI) Schulungen für Gesundheitspersonal durch – mit dem Ziel, Fähigkeiten im Bereich der psychischen Gesundheit zu stärken.

Unverzichtbar: HI hilft in ländlichen Regionen der Ukraine mit Reha
© H.Kostenko / HI 2025
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Unverzichtbar: HI hilft in ländlichen Regionen der Ukraine mit Reha

Dank der Unterstützung von Handicap International (HI) kann sich der 72-jährige Volodymyr nach einem Schlaganfall wieder bewegen und ist relativ selbstständig. Er lebt im abgelegenen Dorf Huty im Osten der Ukraine.