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Ebola: Handicap International stellt sich auf das Virus ein

Nothilfe Öffentlichkeitsarbeit Vorsorge und Gesundheit
Liberia Sierra Leone

Die Ebola-Epidemie hat sich rasant in Sierra Leone, Liberia und anderen Ländern ausgebreitet. Handicap International arbeitet mit Organisationen von Menschen mit Behinderung zusammen, um die Ausweitung der Epidemie unter Kontrolle zu bringen.

Der Weltgesundheitsorganisation zufolge gibt es bisher 1848 Fälle von Infizierten, darunter 1013 Todesfälle (Stand: 11.08) Die Epidemie, ist die tödlichste bisher registrierte und sie breitet sich in beunruhigender Weise weiter aus. Liberia und Sierra Leone haben beide Reisebeschränkungen erlassen und strenge Quarantäne-Maßnahmen eingeführt. Die regulären Aktivitäten von Handicap International in diesen beiden Ländern wurden teilweise zum Schutz der MitarbeiterInnen ausgesetzt, gleichzeitig arbeiten wir eng mit den lokalen Organisationen zusammen und ergreifen gemeinsam besondere Maßnahmen, um die Ausweitung der Epidemie unter Kontrolle zu bringen. Adam Huebner beschreibt die Situation vor Ort.

In der vergangenen Woche profitierten die Teams von Handicap International in Sierra Leone und Liberia von Maßnahmen, die im Rahmen von Gesundheitsprojekten für Mütter und Säuglinge und der inklusiven Bildung durchgeführt wurden, um Präventionsbotschaften zu verbreiten. In Sierra Leone konnte das Personal der 42 Gesundheitszentren, und von 10 lokalen Nicht-Regierungsorgansiationen, aufgeteilt in drei Distrikten, dafür sensibilisiert werden, wie sie Symptome der Ebola-Erkrankung identifizieren, die Übertragungswege des Virus erkennen und welche Maßnahmen im Verdachtsfall einer Kontamination zu unternehmen sind. Hunderte von Informationsheften wurden über die 8 Partnerorganisationen in den Distrikten Kenema und Kailuhan verteilt.

Teile von Monrovia werden zu Quarantäne-Zonen

Aber das Virus breitet sich weiter aus: Auch weit außerhalb der ursprünglich betroffenen Gebiete gibt es Fälle: „In Liberia ist die Situation für unsere Teams am kompliziertesten“, erklärt Adam Huebner, Gesundheitskoordinator bei Handicap International. „In Monrovia sind bereits 109 Menschen durch das Virus gestorben. Einer unserer Kollegen lebt in einem Viertel, das unter Quarantäne gestellt wurde, weil einige Straßen weiter entfernt ein Ebola-Fall aufgetreten ist. Konkret bedeutet das, dass die Polizei Kontrollen aufstellt, die alle nicht-autorisierten Personen daran hindert, das Viertel zu betreten oder zu verlassen. Patrouillen fordern die Bewohner auf, zuhause zu bleiben und ihre Häuser nicht zu verlassen. Die Verteilung von Nahrungsmitteln sollte nun stattfinden, um die Bevölkerung zu versorgen. Das Protokoll, an das sich die Behörden hier halten, sieht vor, dass diese Maßnahme 20 Tage dauern kann.“

Notstand in Sierra Leone

Der in Sierra Leone vom Präsidenten ausgerufene Notstand hat auch direkte  Auswirkungen auf die Aktivitäten von Handicap International und das tägliche Leben der gesamten Bevölkerung. „ Am Montag, 4.August, verbot die Regierung jeglichen Verkehr. Polizei und Militär patrouillieren in den Straßen und halten jeden an,  der sein Haus verlässt. Heute durften wir uns wieder fortbewegen, aber die Regierung verlangt von den Nicht-Regierungsorganisationen, ihre Aktivitäten auf den Kampf gegen das Virus zu konzentrieren. Alle Maßnahmen, für die man sich von einem Ort zum anderen begeben muss, alle Zusammentreffen müssen vermieden werden. Wir haben uns gestern mit unsren Partnern, vor allem der Nationalen Kommission für Menschen mit Behinderung, getroffen, um Sensibilisierungskampagnen auf den Weg zu bringen. Diese werden von den Verbänden für Menschen mit Behinderung in und um Freetown herum weitergegeben. Diese Maßnahmen werden in den nächsten Tagen durchgeführt. Außerdem werden Botschaften durch Liedtexte, Theaterszenen und Diskussionsrunden weitergegeben… Unser Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass die Botschaften die Bevölkerung auch wirklich erreichen. Das gilt auch für die besonders Schutzbedürftigen, wie Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen, für die Informationen schwerer zugänglich sind und die besonders gefährdet sind, da sie Berührung einsetzen, um sich zu orientieren und zu kommunizieren.

 „Hier in Freetown haben wir noch das Gefühl, dass das Virus einen vernünftigen Abstand hält, aber wenn mehr Fälle [es gibt 6 bestätigte Fälle in Freetown], in den dichtbesiedelten Vierteln auftreten, wäre die Ansteckungsgefahr sehr erhöht. Deshalb sind die Präventionsmaßnahmen so wichtig. Unsere Teams und Partner verfallen glücklicherweise nicht in Panik, aber wir mussten trotzdem sehr strenge Vorsichtsmaßnahmen einrichten. So benutzen wir zum Beispiel nicht mehr die öffentlichen Verkehrsmittel. Alle Menschen und jegliche Aktivitäten sind direkt von der Situation betroffen. Die Situation beherrscht unsere Gedanken. Ich habe am Freitag meine Frau zum Flughafen begleitet – sie ist schwanger und konnte nun endlich das Land verlassen. Sehr viele Menschen versuchen das Land zu verlassen, und das obowhl einige Fluggesellschaften beschlossen haben, ihre Flüge zeitweise auszusetzen."

12 August 2014
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