Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Entminerin Elisabeth: „Das ist der beste Job!“

Minen und andere Waffen
Senegal

Jede Landmine, die Elisabeth Sambou entfernt, macht das Leben der Dorfbevölkerung ein klein wenig sicherer. Im Süden Senegals liegen seit dem Konflikt zwischen Armee und der Unabhängigkeitsbewegung Casamance in den 1990er Jahren immer noch unzählige Blindgänger. Ohne Elisabeth geht nichts – sie ist nicht nur Entminerin, sondern auch die Kontaktperson zwischen unseren Teams und den Gemeinden.

Elisabeth Sambou kniet auf einem Feld und führt Entminungsarbeiten durch.

Elisabeth Sambou, langjährige Entminerin von Handicap International bei ihrer Arbeit im Süden Senegals. | © HI

Elisabeth Sambou arbeitet seit 2007 für Handicap International in der humanitären Minenräumung. Anfangs wusste sie gar nicht, was Entminung bedeutet und was Entminungs-Teams machen. Aber als sie davon erfuhr, war es ihr sofort klar: „Das ist es – das ist der beste Job.“ Anfangs war sie die einzige Frau unter 15 Männer. Inzwischen arbeiten viele Senegalesinnen als Entminerinnen. 

"Es sind die Menschen in den Dörfern, die mich motivieren. Jedes Mal, wenn unser Team eine Mine entschärft, gibt mir das neue Kraft und ich bin noch motivierter. So wache ich jeden Morgen mit der gleichen Freude für den neuen Tag auf. Für mich ist das wirklich eine wunderbare Arbeit", berichtet Elisabeth stolz.

Neben der Minenräumung ist es Elisabeths Aufgabe, vor Beginn der Entminungsarbeiten die Gemeinde auf die Ankunft der Teams vorzubereiten. Sie informiert über die geplanten Arbeiten und hält während des Einsatzes die Bevölkerung über die Fortschritte auf dem Laufenden. Sie sorgt für ein Klima des Vertrauens, der Ruhe und der Sicherheit. Nach der Räumung können die Menschen in ihr Dorf zurückkehren und ihre Felder, Brunnen und Häuser wieder ohne Gefahr nutzen. Um die letzten Ängste der Familien zu zerstreuen, organisiert Elisabeth mit dem HI-Team oftmals ein Fußballspiel auf dem entminten Land oder sie fahren mit ihren Fahrzeugen über die frisch geräumten Wege.
 

 

Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Gaza: Wie Handicap International vor Blindgängern warnt
© Khalil Nateel / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe

Gaza: Wie Handicap International vor Blindgängern warnt

In Gaza kehren tausende Menschen in zerstörte Städte zurück, doch zwischen Trümmern und Schutt lauern Blindgänger. Handicap International (HI) warnt vor diesen explosiven Kriegsresten und zeigt, wie sich die Menschen schützen können. Bereits wenige Informationen können Leben retten.

Landminen-Monitor 2025: Zivile Opferzahlen alarmierend hoch
© A. Rahhal / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Landminen-Monitor 2025: Zivile Opferzahlen alarmierend hoch

Minen töten und verstümmeln noch über Generationen hinweg – auch wenn der Krieg längst vorbei ist. Der Landminen-Monitor 2025 meldet die höchste Zahl an zivilen Opfern seit dem Jahr 2020. Ein Betroffener ist Mohamed aus Syrien. Der 12-Jährige trat vor vier Jahren auf einen Blindgänger. Sein Bein konnte nicht gerettet und musste amputiert werden.

Syrien: Die Mine lag zwischen den Olivenbäumen
© T. Mayer / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Syrien: Die Mine lag zwischen den Olivenbäumen

Ahmed Kasom ist einer von vielen, die nach Ende des Krieges in ihr syrisches Heimatdorf zurückkehren. Der 29-Jährige lebt in einem Flüchtlingscamp nahe Idlib und versucht seine Familie mit Gelegenheitsjobs zu ernähren. So auch zu Beginn des Jahres, als er bei der Olivenernte mithilft. Doch er tritt auf eine Landmine, die ihm sein Bein abreißt – ein unglaublicher Schock.