Senegal
Handicap International (HI) arbeitet im Senegal an der Entwicklung einer integrativen, nachhaltigen und fairen Gesellschaft, die die Lebensqualität schutzbedürftiger Menschen, einschließlich Menschen mit Behinderung, verbessert.

Kinder an einer inklusiven Schule im Senegal | © J-J. Bernard / HI
Laufende Aktivitäten
Handicap International (HI) begann seine Aktivitäten im Senegal im Jahr 1995. Die ersten Einsätze konzentrierten sich auf Rehabilitationsmaßnahmen und die Minenräumung in der Casamance im Süden des Landes.
Heute hat HI die Handlungsfelder um folgende Bereiche erweitert: Gesundheit von Müttern und Kindern, inklusive Bildung, wirtschaftliche Inklusion von schutzbedürftigen Menschen und Menschen mit Behinderung, Rehabilitation, Diabetes.
Wir arbeiten in den Gebieten des Landes, in denen der Bedarf am größten ist: in Dakar im Norden und in den drei Regionen der Casamance im Süden.
Neues aus den Projekten

Berufliche Inklusion in Senegal: „Meine Kollegen respektieren mich“
In Senegal fördert Handicap International die Inklusion von Erwachsenen mit Behinderung ins Berufsleben. Einer von ihnen ist der 33 jährige Boubacar, der heute als Rechtsberater für das Ministerium für Afrikanische Integration, für NEPAD und für Good Governance Africa arbeitet.

Ein Tag Minenräumung in der Casamance in Senegal
Senegal leidet seit 30 Jahren unter dem Konflikt zwischen der senegalesischen Armee und der Separatistenbewegung in Casamance. Dieser Konflikt ließ das Land verarmen und bremste seine Entwicklung aus. Einen erheblichen Anteil daran haben Anti-Personen-Minen. Weite Teile des Ackerlandes sind aufgrund des Konflikts nicht nutzbar. Seit 1998, dem Jahr der Ratifizierung des Ottawa-Vertrags über das Verbot von Anti-Personen-Mine, gab es mindestens 854 Minenopfer.

Eine Mine kommt selten allein – was tun, wenn eine gefunden wird?
Die gewalttätigen Konflikte, die der Region Casamance im Senegal dreißig Jahre lang zugesetzt haben, sind nun vorbei. Aber die Antipersonen-Minen sind immer noch da und bedrohen das Leben der Zivilbevölkerung. Zeitgleich mit unserer Arbeit in der Minenräumung informieren und sensibilisieren wir zusammen mit unserem Partner, der Association Senegalaise des victimes de mines (ASVM), die Bevölkerung über die Gefahren der Minen. Innerhalb von acht Monaten klären wir so in 60 Schulen und 65 Dörfern auf.
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Hintergrund

Senegal ist eine wichtige Wirtschaftsmacht in Westafrika, aber der Reichtum ist sehr ungleich verteilt. Ein erheblicher Prozentsatz der Bevölkerung des Landes lebt in einer Situation extremer Armut und Menschen mit Behinderung sind in dieser Kategorie stark vertreten.
Der Rechtsrahmen für Menschen mit Behinderung im Senegal hat sich seit 2010, als das Land das Internationale Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung ratifiziert hat, zum Besseren gewendet.
Allerdings gibt es noch viele Schwierigkeiten bei der Umsetzung der später verabschiedeten Gesetze in konkrete politische Maßnahmen. Menschen mit Behinderung im Senegal sind täglich mit Barrieren konfrontiert, z. B. wenn sie Zugang zum Gesundheits-, und Bildungswesen oder zum Arbeitsmarkt erhalten möchten. Die Opfer von Diskriminierung kämpfen weiterhin dafür, dass ihre Grundrechte gewahrt werden.
Das Land ist auch stark von dem seit mehr als 30 Jahren andauernden Konflikt in der Casamance betroffen. Dieser Konflikt hat die Wirtschaft des Landes geschädigt und seine Entwicklung behindert, insbesondere durch den Einsatz von Antipersonenminen. Die Verminung bedeutet, dass ein Großteil der landwirtschaftlichen Flächen in dieser Region des Senegals unzugänglich ist.
Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 89
Eröffnungsdatum des Programms: 1995