Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Tausende Verletzte nach schweren Erdbeben im türkisch/syrischen Grenzgebiet

Nothilfe
Syrien

Am 6. Februar 2023 erschütterten verheerende Erdbeben der Stärke 7,9 und 7,5 die türkisch-syrische Grenzregion. Unsere Teams, die in der Region bereits humanitäre Hilfe leisten, konzentrieren sich vor allem auf die Hilfe für Verletzte und Menschen mit Behinderung. Es gibt tausende Schwerverletzte und unzählige traumatisierte Menschen, die dringend Unterstützung benötigen.

Menschen steht vor und auf dem Trümmern eines Hauses.

© Muhammed Said / ANADOLU AGENCY / AFP

Das verheerende Erdbeben hat ein Gebiet mit einem Radius von etwa 400 km beschädigt, in dem fast 12 Millionen Menschen leben. Es trifft eine Bevölkerung, die bereits durch schwere humanitäre Krisen geschwächt ist. Die ohnehin prekäre Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ist durch beschädigte und zerstörte Krankenhäuser und Gesundheitszentren stark eingeschränkt.

"Tausende Menschen wurden verletzt. Sie haben alles verloren und sind traumatisiert von dem schrecklichen Erdbeben und der Serie von Nachbeben", erklärt Myriam Abord-Hugon, Leiterin des Syrien-Programms von HI. "In diesen beiden Ländern ist Winter, und die Menschen kämpfen mit Kälte und schlechtem Wetter, da sie ihre Häuser und Habseligkeiten verloren haben. Es ist dringend notwendig, diesen Menschen zu helfen".

HI Notfall-Einsatz

Ein Mann trägt ein Kind im Arm. Neben ihm ein kleines Kind. Sie überqueren eine Straße voll Schutt.

© Omer Alven / ANADOLU AGENCY / AFP

HI hat sofort seine Teams mobilisiert, um den Erdbebenopfern zu helfen. "Wir erwarten einen enormen Bedarf an Reha-Maßnahmen", sagt Myriam Abord-Hugon. "Es gibt Tausende von Verletzten, und viele dieser Verletzungen können sich verschlimmern oder zu dauerhaften Behinderungen führen, wenn die Menschen keine angemessene Reha erhalten. Außerdem haben die Überlebenden ein schweres Trauma erlitten und werden psychosoziale Unterstützung benötigen.“ Unsere Teams vor Ort werden zudem dafür sorgen, dass ältere Menschen und Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt der Hilfe stehen und Mobilitätshilfen wie Rollstühle, Blindenstöcke oder Gehhilfen für sie organisieren.

Unsere Teams sind seit über zehn Jahren in der Region präsent

2012 begann Handicap International mit ihrer Arbeit in Syrien und in den Nachbarländern Libanon und Jordanien. Im Mittelpunkt steht die Versorgung von behinderten und verletzten Menschen mit Physiotherapie, Rollstühlen, Gehhilfen, Prothesen und Orthesen. Darüber hinaus räumt HI Minen und explosive Kriegsreste und führt Aufklärungs-Kampagnen durch, um die Bevölkerung vor Blindgängern zu warnen. Zudem kümmern sich HI-Teams um die Tausenden geflüchteten Syrer und Syrerinnen in angrenzenden Regionen, die oftmals in Flüchtlingslagern leben.

6 Februar 2023
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Verheerendes Erdbeben in Afghanistan
© HI
Nothilfe

Verheerendes Erdbeben in Afghanistan

Am Sonntag erschütterte ein starkes Erdbeben der Stärke 6,0 den Osten Afghanistans. Tausende Menschen haben ihr Leben verloren oder wurden verletzt, ganze Dörfer sind zerstört. Handicap International (HI) ist in der Katastrophenregion und macht sich ein Bild der Schäden. Wir ermitteln, was besonders dringend benötigt wird und bereiten den Einsatz der Nothilfe-Teams vor.

DR Kongo: Wie Divin wieder spielen lernte
© E. N'Sapu / HI
Nothilfe

DR Kongo: Wie Divin wieder spielen lernte

Auf der Flucht vor Krieg in ihrer Heimat haben Ladislas und seine Familie alles verloren: ihr Zuhause, seine Arbeit – und beinahe die unbeschwerte Kindheit ihres Sohnes Divin. Mangelernährung schwächte den kleinen Jungen so sehr, dass er kaum noch sprach oder spielte. Heute lacht Divin wieder. Dank der Spieltherapie von Handicap International (HI) entwickelt er sich jetzt wie ein gesundes Kind.

Gaza: Sanaa - Ein Baby, das vergeblich auf Essen wartete
© HI 2025
Nothilfe

Gaza: Sanaa - Ein Baby, das vergeblich auf Essen wartete

*Triggerwarnung: Tod eines Kindes*

 

Vor zwei Wochen verhungerte die einjährige Sanaa. Der Reha-Spezialist Haytham Abu Hadroos erzählt uns ihre Geschichte. Sie ist ein schreckliches Beispiel für die verzweifelte humanitäre Lage in Gaza und die Auswirkungen der von Menschen verursachten Hungersnot.