Gehe zum Hauptinhalt

Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Erste Schritte in Richtung Zukunft

Rehabilitation und Orthopädie
Zentralafrikanische Republik

Durch einen bewaffneten Angriff verlor Hervé sein rechtes Bein. Mit der Unterstützung von Handicap International (HI) steht der 26-Jährige heute wieder auf zwei Beinen. 

Hervé vor dem HI Rehabilitationszentrum in Bambari, 2021

Hervé vor dem HI Rehabilitationszentrum in Bambari, 2021 | © A. Servant / HI

Die ersten Schritte mit seiner frisch angepassten Beinprothese bedeuten für Hervé einen Neuanfang. Im vergangenen Februar wurde sein rechter Fuß bei einem bewaffneten Angriff in Bambari schwer verletzt, wodurch sich vieles in seinem Leben änderte.  

Nach dem Vorfall wurde Hervé ins Krankenhaus gebracht. Die Verletzung hatte sich infiziert und bedrohte sein Leben. Die einzige Lösung war die Amputation des Beines. Doch der 26-Jährige weigerte sich zunächst: Ich hatte solche Angst, mein Bein zu verlieren und vor den Konsequenzen, die das für mein Leben haben würde. Ich dachte, ich würde meiner Familie zur Last fallen und das wollte ich nicht".

Daraufhin wollte man ihn entlassen. Doch im Krankenhaus anwesende HI-Spezialist*innen erfuhren von Hervés Fall und griffen ein. 

Die Spezialist*innen für psychische Gesundheit klärten ihn über den Ernst der Situation auf und halfen Hervé seine Ängste zu überwinden. Mit seinem neu gewonnenen Vertrauen und der notwendigen psychosozialen Unterstützung traf er die lebensrettende Entscheidung, sein Bein amputieren zu lassen.

Handicap International begleitete ihn auch nach der Operation weiter. Er wurde mit einem Wundverbandset versorgt und regelmäßig von HI-Physiotherapeut*innen betreut. Zudem erhielt er weiterhin psychosoziale Unterstützung. Auch die Kosten für den Transport zur und von der Therapie wurden von HI übernommen. So konnte sichergestellt werden, dass er die benötigte Versorgung erhielt.

Um eine Prothese anpassen zu lassen, brachte HI ihn nach Bangui, zum einzigen Anpassungszentrum des Landes. Hervé musste zunächst Abdrücke machen und Modelle testen, bis er dann endlich mit seiner neuen Prothese laufen konnte.

 

 

 

 

 

 

 

Ich bin so glücklich", sagt Hervé. Es war so schwierig, sich ohne Prothese fortzubewegen. Ich hoffe für mich und meine Familie, dass ich bald wieder normal gehen kann, damit ich wieder so leben kann, wie ich es früher getan habe. Ich werde nach und nach wieder mobil und dafür danke ich HI."

Zuvor schlug sich Hervé als Schuhputzer an der Hauptstraße in Bangui durch. Er verdiente nur sehr wenig. Mit seiner neugewonnenen Mobilität möchte Hervé einen neuen Job als mobiler Medikamentenverkäufer beginnen und mit großen Schritten durch die Stadtteile von Bambari ziehen.
 

14 Juli 2021
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Emilie erhielt 1982 eine der allerersten Prothesen von HI – Sie veränderte ihr Leben
© Hi / © MKE Production / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Emilie erhielt 1982 eine der allerersten Prothesen von HI – Sie veränderte ihr Leben

Als ihre Familie vor dem Krieg in Kambodscha floh, trat Emilie Pin Vath auf eine Antipersonen-Mine und verlor ihren linken Fuß. Im Flüchtlingslager Lager Khao I Dang bekam sie eine Prothese aus Bambus und konnte so sechs Monate nach dem Unfall wieder auf zwei Füßen stehen. Heute lebt Emilie in Frankreich, träumt aber davon in ihre Heimat zurückzukehren. 

8 Jahre Krieg im Jemen: Eine humanitäre Katastrophe
© B. Van Maele _ HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

8 Jahre Krieg im Jemen: Eine humanitäre Katastrophe

Ein weiteres Jahr leidet vor allem die Zivilbevölkerung unter der Gewalt im Jemen. Die langfristigen humanitären Folgen des jahrelangen massiven Bomben- und Granatenbeschusses in Wohnvierteln sind erschreckend. Unzählige explosive Blindgänger beeinträchtigen das tägliche Leben, die Entwicklung und den Wiederaufbau des Landes. Zu den Opfern zählen immer wieder Kinder, wie etwa der 12-jährige Zaid.

12 Jahre Krieg: HI unterstützt weiterhin syrische Flüchtlinge
© N. Majali / HI
Rehabilitation und Orthopädie

12 Jahre Krieg: HI unterstützt weiterhin syrische Flüchtlinge

Mariam gehört zu den Millionen von Syrer*innen, die als Opfer des Krieges aus ihrem Land geflohen sind und in Jordanien oder im Libanon Zuflucht gesucht haben. HI ist seit zehn Jahren an ihrer Seite.