Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Kaffeeanbau ohne Angst vor Minen

Minen und andere Waffen
Kolumbien

Endlich kann Justiniano Pencue auf seiner Plantage Kaffee anbauen – ohne Angst vor Blindgängern. Vor zehn Jahren hatte er die Felder gekauft, ohne zu wissen, dass sie von Sprengstoffresten übersät waren. Erst nachdem unser Team das Gebiet geräumt hatte, konnte Justiniano seine Felder bestellen und damit seine große Familie ernähren.

Justiniano ist auf seinem Kaffeefeld zu sehen. Er trägt eine rote Cap, im Hintergrund sind seine unzähligen Kaffeesetzlinge zu sehen. In der Hand hält er eine Kaffeepflanze, die er gerade inspiziert.

Justiniano inspiziert seine jungen Kaffeepflanzen | © J. M. Vargas / HI

Als Justiniano und seine Frau Rosalba mit ihren drei Töchtern Land in La Meseta kauften, ahnten sie nichts von den verborgenen Gefahren. Ihr Traum war es, auf der Plantage zu leben und durch den Ertrag des Kaffees eine bessere Zukunft für ihre Familie zu ermöglichen.


Doch wie sie kurz nach dem Kauf erfuhren, hatten bewaffnete Gruppen die Fläche als Lagerplatz genutzt und hunderte von „Tatucos“ hinterlassen. Das sind selbstgebaute Waffen, die aus einem mit Sprengstoff gefülltem Zylinder bestehen. Die Familie hatte solche Angst vor den Blindgängern, dass sie das Gebiet einzäunten und zurückließen. Sie rechneten damit, nie wieder zurückzukehren. 


Inzwischen hat Handicap International die Plantage von Justiniano geräumt – fünf Monate lang. Anschließend konnten die rund 6.000m² Land freigegeben werden, und die Familie kann ihr Land nun sicher nutzen. 
Seit ihrer Ankunft in La Meseta ist die Familie gewachsen. Mittlerweile spielen auch Justinianos und Rosalbas Enkelkinder ausgelassen auf der Farm, ohne Angst vor verborgenen Minen.


„Unsere Plantage bedeutet, dass wir als Familie vorankommen werden. Mit der Ernte dieser Pflanzen können wir unseren Lebensunterhalten bestreiten“, sagt Justiniano stolz. „Unsere Arbeit sorgt für das Wohl unserer Töchter und Enkelkinder.“

Nicht nur die Familie Pencue kann sich über das entminte Land freuen. Inzwischen hat HI die gesamte Gemeinde Inzá, in der auch Justinianos Farm liegt, geräumt und offiziell als frei von Landminen und anderen Blindgängern erklärt. 
 

Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Landminen-Monitor 2025: Zivile Opferzahlen alarmierend hoch
© A. Rahhal / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Landminen-Monitor 2025: Zivile Opferzahlen alarmierend hoch

Minen töten und verstümmeln noch über Generationen hinweg – auch wenn der Krieg längst vorbei ist. Der Landminen-Monitor 2025 meldet die höchste Zahl an zivilen Opfern seit dem Jahr 2020. Ein Betroffener ist Mohamed aus Syrien. Der 12-Jährige trat vor vier Jahren auf einen Blindgänger. Sein Bein konnte nicht gerettet und musste amputiert werden.

Syrien: Die Mine lag zwischen den Olivenbäumen
© T. Mayer / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Syrien: Die Mine lag zwischen den Olivenbäumen

Ahmed Kasom ist einer von vielen, die nach Ende des Krieges in ihr syrisches Heimatdorf zurückkehren. Der 29-Jährige lebt in einem Flüchtlingscamp nahe Idlib und versucht seine Familie mit Gelegenheitsjobs zu ernähren. So auch zu Beginn des Jahres, als er bei der Olivenernte mithilft. Doch er tritt auf eine Landmine, die ihm sein Bein abreißt – ein unglaublicher Schock.

Blindgänger und Landminen in Syrien – Amers Geschichte
© N. Bimbashi / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Blindgänger und Landminen in Syrien – Amers Geschichte

Inmitten der zerstörten und halb zerstörten Gebäude von Khasham im Nordosten Syriens sitzt Amer im Rollstuhl vor dem Haus seiner Familie. Ein Bein fehlt ihm, das andere baumelt voller Bewegungsdrang hin und her. Vor wenigen Monaten spielte er hier noch mit seinen Cousins, bis ein Blindgänger explodierte. Amer überlebte schwer verletzt und wird von Handicap International (HI) betreut.