Minen und Umwelt: Artenvielfalt in Kolumbien schützen
Minen sind nicht nur eine Gefahr für die Menschen, sondern verschmutzen den Boden und bedrohen die heimische Artenvielfalt. Das möchten wir verhindern! In Kolumbien räumen wir nicht nur Minen und Blindgänger, sondern engagieren uns auch für die Umwelt. So pflanzen wir nach der Räumung z.B. Obstbäume und klären die Bevölkerung über Umweltschutz auf.
Nach der Minenräumung werden einheimische Bäume gepflanzt, damit sich die Artenvielfalt rasch regenerieren kann. | © J.M. Vargas
Minen stellen eine Bedrohung für alle Lebensformen dar:
- für die Menschen vor Ort
- für wild lebende Tiere
- für Haus- und Nutztiere gleichermaßen.
Bei jeder Explosion wird die gesamte biologische Vielfalt in der Umgebung durch die Druckwelle und die Schrapnelle in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem können die chemischen Bestandteile einiger Sprengkörper im Laufe der Zeit den Boden, das Wasser und die Vegetation vergiften.
Diese giftigen Spuren sind manchmal auch in Naturschutzgebieten zu finden. Um diese Gebiete zu schützen, arbeitet Handicap International bei der humanitären Minenräumung eng mit den kolumbianischen Umweltbehörden zusammen. Es müssen auch Gebiete mit sehr dichter Vegetation von explosiven Kriegsresten geräumt werden. Sobald diese Gebiete sicher sind, hilft HI den Menschen bei der Rückkehr und der Artenvielfalt, sich zu erholen.
Umweltfreundliche Minenräumung in Kolumbien
Kolumbien ist eines der Länder mit der größten biologischen Vielfalt auf unserem Planeten. In den vielen verschiedenen Regionen des Landes gibt es eine vielfältige Fauna und Flora in 1.552 Naturschutzgebieten, die mehr als 23 % der Landesfläche bedecken. Dieser Reichtum ist schützenswert. Daher passen wir unsere Minenräumung so an, dass wir Umweltaspekte stärker berücksichtigen können.
Einheimische Bäume - Beschützer des Ökosystems
Bäume sind die wahren Meister der biologischen Vielfalt:
- sie regulieren das Klima
- schützen Wasserressourcen
- bekämpfen die Erosion
- beschleunigen die Wiederherstellung von Ökosystemen
Aus diesem Grund hat HI in mehreren Teilen von Cauca im Südwesten Kolumbiens verschiedene Initiativen zur Wiederaufforstung durchgeführt.
„Die Menschen, die hier leben, würden die angepflanzten Bäume bald wieder abholzen, weil sie z.B. Brennholz brauchen oder es verkaufen wollen. Um das zu verhindern, sensibilisieren wir sie für die Vorteile von Waldarten, die in der Region heimisch und nicht für die Holzproduktion bestimmt sind, wie z. B. Obstbäume. Diese tragen zum Wiederaufbau des Ökosystems bei und ihre Früchte können die Gemeinschaft und die Tierwelt noch viele Jahre lang ernähren. Für uns geht es nicht darum, die Minen zu räumen, Bäume zu pflanzen und dann das Gebiet zu verlassen. Wir müssen mit den Gemeinden und Behörden zusammenarbeiten, damit sie das Projekt langfristig unterstützen", erklärt Miguel Pacheco, Umweltexperte von Handicap International in Kolumbien.
An die Gemeinde Santander de Quilichao hat HI nach Abschluss der Minenräumung 100 Bäume an die örtliche Gemeinde übergeben. Bei den Bäumen handelt es sich um einheimische Arten wie Igua, Nacedero und Guadua, die eine wichtige Rolle bei der Wiederherstellung des örtlichen Ökosystems spielen.