Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Nacht der Inklusion bei der 1. Revisionskonferenz zum Streubombenverbot

Inklusion Minen und andere Waffen
Deutschland

Während der 1. Revisionskonferenz zum Streubombenverbot, die vom 7. bis 11. September in Dubronvik, Kroatien stattfand, berichten die Vertragsstaaten über die Umsetzung des Streubombenverbots. Nach drei Tagen politischem Austausch stellte am Mittwochabend ein inklusives Tanz- und Sportevent die betroffenen Menschen in den Mittelpunkt der Streubombenkonferenz in Dubrovnik. Bei der der Konferenz kamen Delegierte von rund 100 Staaten, internationalen Institutionen und Kampagnenorganisationen aus vielen Ländern zusammenkommen.

Ein Mann sitzt im Rollstuhl auf einer Bühne, er hält eine Frau, die waagrecht akrobatisch auf ihm liegt

Inklusive Tanzperformance während der Konferenz | Till Mayer / Handicap International

Das war sie - die Nacht der Inklusion und die Revisionskonferenz in Dubrovnik. Das Video, das mit der Unterstützung des Auswärtigen Amtes erstellt wurde, fasst die intensivsten Momente eines unvergesslichen Abends zusammen.

 

10. September 2015:

Nach drei Tagen politischem Austausch stellte am Mittwochabend ein inklusives Tanz- und Sportevent die betroffenen Menschen in den Mittelpunkt der Streubombenkonferenz in Dubrovnik. Delegierte der anwesenden Staaten, internationalen Institutionen und der Streubombenkampagne und Gäste aus Dubrovnik erlebten gemeinsam eine intensive Performance von Tänzerinnen und Tänzern mit und ohne Behinderung ? darunter Ballerina Deana Gobac aus Zagreb, die 1995 bei einem Angriff mit Streubomben verletzt wurde. Beim anschließenden Sitzvolleyball-Turnier spielten kroatische paralympische Profis gemeinsam mit Streubombenüberlebenden, Diplomaten und AktivistInnen aus verschiedenen Ländern. Umrahmt wurde der unterhaltsame Abend von der Ausstellung „Barriere:Zonen“ des Fotojournalisten Till Mayer mit berührenden Portraits von Streubombenüberlebenden und anderen Menschen, die durch Krieg oder Kriegsfolgen verletzt wurden.

Das spannende, akrobatische und sehr persönliche Zusammenspiel von TänzerInnen mit verschiedenen körperlichen Voraussetzungen, einige von ihnen im Rollstuhl, bewegte das Publikum zu Standing Ovations. Beim fröhlichen inklusiven Sitz-Volleyballspiel entdeckten dann die Delegierten der Konferenz im aktiven Mitspielen und im begeisterten Zuschauen eine für dynamische Sportart, die von den paralympischen Profis gekonnt präsentiert wurde. Die Medaillen wurden den Teams von Branislav Kapetanovic verliehen, dem Botschafter der internationalen Kampagne CMC, der durch eine Streubombenexplosion beide Arme und Beine verloren hat. Sein Portrait ist auch eines der beeindruckendsten Beispiele der Ausstellung „Barriere:Zonen“.

8. September 2015:

Am Montag hat der kroatische Ministerpräsident in Dubrovnik die erste Überprüfungskonferenz zum Vertrag über das Verbot von Streubomben eröffnet. Wie viele andere Vertreter der anwesenden ca. 100 Staaten rief er dazu auf, jede Verwendung dieser geächteten Waffen scharf zu verurteilen. Im letzten Jahr wurden in Libyen, im Sudan, in Syrien, in der Ukraine und im Jemen Streubomben eingesetzt, von Staaten, die dem Verbotsvertrag noch nicht beigetreten sind.

Streubomben treffen unterschiedslos und fordern deshalb bei jedem Einsatz zivile Opfer. Gleichzeitig hinterlassen sie bis zu 40% Blindgänger, die noch lange nach einem Einsatz spielende Kinder oder Bauern auf dem Feld verletzten oder töten. Über 90% der Opfer sind ZivilistInnen.

Handicap International unterstützt in vielen Ländern der Welt, die von diesen Waffen betroffenen Menschen. Überlebende von Unfällen mit Blindgängern, die meist mit schweren Behinderungen leben müssen, sollen wieder ein gleichberechtigtes Leben in ihren Gesellschaften führen können. „Inklusion“ ist deshalb eine wichtige Forderung, die Handicap International gemeinsam mit der deutschen und der kroatischen Regierung im Rahmen der Konferenz durch einen inklusiven Kultur- und Sportevent einbringt.

Am Dienstag gab Kolumbien zudem bekannt, dass es das Verbot ratifiziert habe, Kuba gab an, auf direktem Weg dorthin zu sein.

Die Vertreterin der deutschen Delegation machte deutlich, dass der Einsatz von Streubomben auf das schärfste zu verurteilen sei.

10 September 2015
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Uganda: Ein Rollstuhl, der Anais Welt verändert
© A. Beaujolais / HI
Inklusion Rehabilitation und Orthopädie

Uganda: Ein Rollstuhl, der Anais Welt verändert

Ein neuer Rollstuhl hat Anais Leben komplett verändert: Endlich kann die Zwölfjährige jeden Tag zur Schule gehen, mit anderen Kindern lernen und spielen. Dank der Unterstützung ihrer Familie und Handicap International (HI) steht Anai heute die Welt offen – und sie genießt ihre neue Unabhängigkeit in vollen Zügen.

Syrien: Mohamed ist vom Krieg gezeichnet
© A. Rahhal / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Syrien: Mohamed ist vom Krieg gezeichnet

Der Krieg in Syrien hat tiefe Narben hinterlassen - in den zerstörten Städten, in den Herzen der Menschen und im jungen Leben von Mohamed. Der 12-Jährige trat vor vier Jahren auf einen Blindgänger und verlor sein Bein. Doch sein Mut und die Hilfe von Handicap International ebneten ihm den Weg zurück ins Leben. Heute kann Mohamed wieder lachen, gehen und mit seinen Freunden spielen.

DR Kongo: Mit einer Prothese zurück ins Leben
© E. N'Sapu / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

DR Kongo: Mit einer Prothese zurück ins Leben

Nach einer Explosion in Nord-Kivu verlor Espoir sein Bein und seine Freunde. Anschließend musste er vor der Gewalt in seiner Heimatstadt Kitshanga fliehen. Seine Eltern hat er seitdem nie mehr gesehen. Doch er gibt nicht auf: Dank einer Prothese von Handicap International kann er wieder zur Schule gehen und träumt von einer besseren Zukunft.