Psychosoziale Unterstützung in Somalia
Trotz der Verbesserung der allgemeinen humanitären Lage leiden die Menschen in Somalia noch immer unter Gewalt, politischer Instabilität und einer hohen Sterblichkeitsrate. Durch die ständige Unsicherheit werden psychotische Symptome oft verursacht oder noch verstärkt. Menschen mit psychischen Störungen werden in der somalischen Gemeinschaft jedoch meist marginalisiert.
Das Han Zentrum in Somaliland: Ein Zentrum für Frauen und Kinder mit Behinderung. | © C. Smets-Luna / HI
Mit der Förderung des Auswärtigen Amtes und von Aktion Deutschland Hilft bietet HI seit März 2019 psychosoziale Unterstützung und Soforthilfe in den Regionen Bandir, Togdheer und Woqooyi Galbeed an.
Verbesserung der psychischen Gesundheit
Im Rahmen des Projektes wollen wir bis Ende 2020 ca. 3800 Personen den Zugang zu psychosozialer Unterstützung ermöglichen, indem wir die Problemlagen der Menschen in Einzel- und Gruppensitzungen besprechen und bearbeiten. Zusätzlich werden wir mit anderen Organisationen zusammenarbeiten, damit die Betroffenen an weitere psychische Gesundheitsdienste überwiesen werden können.
Außerdem werden für mindestens 200 Mitarbeitende und Engagierte von Behindertenverbänden, lokalen Frauenvereinigungen und Gesundheitszentren Schulungen organisiert. Sie sollen Kompetenzen in den Bereichen psychologische Erste Hilfe und psychosoziale Unterstützung erhalten. Um Diskriminierung und Stigmatisierung abzubauen, werden wir zudem das Bewusstsein der Bevölkerung zum Thema psychosoziale Gesundheit stärken. Dafür werden wir geeignete Materialien wie Poster und Broschüren erstellen und verteilen.
Stärkung von Menschen mit Behinderung
Menschen mit Behinderung gehören zu den am stärksten diskriminierten Menschen in Somalia. Sie sehen sich sowohl mit Vorurteilen als auch physischen Barrieren konfrontiert, wenn es darum geht, Chancengleichheit zu erlangen und selbstbestimmt zu leben. Es wird ihnen oft erschwert gleichberechtigt am täglichen Leben teilzunehmen. Deshalb wollen wir die gesamte Bevölkerung über Rechte und Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung aufklären und sie in den Abbau von Barrieren einbeziehen. Dies geschieht u.a. über Sensibilisierungsveranstaltungen wie inklusive Sport-Events oder Feierlichkeiten zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung.
Zugang für alle zur Humanitären Hilfe
Und auch die Anbieter von humanitären Hilfsleistungen sind angehalten, allen Menschen diese zur Verfügung zu stellen. Da dies nicht immer einfach ist, werden wir andere Hilfsorganisationen unterstützen und Schulungen zum Thema inklusive Humanitäre Hilfe anbieten. Somit sollen letztlich alle Menschen, ob mit oder ohne Behinderung, Zugang zu den vorhandenen humanitären Angeboten erhalten.
Dieses Projekt wird von "Aktion Deutschland Hilft" und dem "Auswärtigen Amt" gefördert.