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Landesgartenschau: Entminungen am künstlichen Minenfeld

Deutschland

Auf der Landesgartenschau in Kirchheim bei München können Besucher*innen live erleben, wie wichtig und mühsam die Räumung von Minen ist.  Am 10. und 11. August finden bei der Parkoase Entminungsvorführungen statt. Dabei wird aufgezeigt, wie Minen aussehen, wie gefährlich sie sind und was passiert, wenn man eine Sprengfalle berührt oder auf eine nicht explodierte Streumunition tritt.

Im Vordergrund ist ein rotes Schild mit einem Totenkopf und der Aufschrift "Danger Mines", im Hintergrund kniet eine Entminerin auf dem Boden und sucht nach Minen.

Minenräumung im Senegal: hier liegen noch viele Minen versteckt im Boden und bedrohen die Bevölkerung. | © J-J. Bernard / Handicap International

Trotz des Einsatzes von Maschinen und Drohnen müssen die meisten Minen weltweit immer noch per Hand geräumt werden. Besucherinnen und Besucher können den Minenräumer*innen bei der anstrengenden Arbeit zusehen und mehr über die gefährlichen Minen erfahren. Die Vorführungen finden jeweils um 11.00, 12.30, 14.00, 15.30 und 17.00 Uhr statt. 

Ohne Minenräumung keine Rückkehr

Das Ziel auf der Landesgartenschau ist es, mehr Bewusstsein für die Gefahren und die langfristigen Folgen von Landminen zu schaffen.  Die Bevölkerung kann selbst nach Beendigung eines Konflikts oftmals nicht in ihre Heimat zurückkehren. Felder sind vermint, viele Gebäude nicht betretbar. Auch im Schutt zerstörter Infrastruktur stecken oft Blindgänger. Minen gehen in Sekundenschnelle hoch, wenn ein Mensch auf eine Mine tritt oder ein Kind einen Blindgänger in die Hand nimmt. Die Opfer erleiden dabei schwere, oft auch lebensgefährliche oder tödliche Verletzungen. 85 Prozent der Betroffenen sind aus der Zivilbevölkerung, davon sind die Hälfte Kinder und Jugendliche.

Minen in Spielzeug

Die meisten Minen werden noch immer manuell geräumt. Das heißt, Entminungsteams suchen den Boden z.B. mit Metalldetektoren ab, kriechen Zentimeter um Zentimeter voran. Das ist Schwerstarbeit: Die Entminer*innen arbeiten überwiegend auf den Knien, sind dabei Wind und Hitze ausgesetzt und müssen sich bei dieser lebensbedrohlichen Aufgabe stark konzentrieren. Ungeschulte Arbeiter*innen erkennen Minen oft nicht, da diese häufig im Sand oder im Gestrüpp versteckt liegen.

In manchen Ländern wie in Libyen werden Minen auch in Spielzeug, wie zum Beispiel kleinen Baggern, versteckt. Sobald ein Kind das Spielzeug hochhebt, explodiert der Sprengstoff. Die Räumung eines Gebietes bedeutet für viele Menschen ein Neustart. Bäuerinnen und Bauern können wieder ihre Felder bestellen, Handelsrouten und Wasserquellen wieder genutzt werden.  Die Teams von Handicap International entminen in Ländern wie Kolumbien, im Senegal, Syrien, Irak oder Laos.

7 August 2024
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