Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Burkina Faso

In Burkina Faso setzt sich Handicap International (HI) für die Grundrechte von Menschen mit Behinderung ein und hilft von Gewalt betroffenen Menschen sowie Binnenflüchtlingen.

Kinder bei einer Einschulung. Im Zentrum des Bildes ist ein Junge mit Rollstuhl zu sehen.

Eine Einschulung in Burkina Faso | © Olivier Czar Katona / HI

Laufende Aktivitäten

Handicap International (HI) unterstützt die Entwicklung eines lokalen Netzwerks für Rehabilitation und die Integration dieses Netzwerks in das nationale Gesundheitssystem Burkina Fasos. Unsere Teams bilden Fachkräfte für Gesundheit und Rehabilitation aus und arbeiten mit Gesundheitszentren und Organisationen für Menschen mit Behinderung zusammen, damit Tausende Menschen eine spezialisierte Behandlung bekommen können.

Im Rahmen eines integrativen Bildungsprojekts unterstützt HI Kinder mit Behinderung beim Zugang zur Grund- und weiterführenden Schule sowie zur Berufsausbildung und sichert die Qualität der Ausbildung. Um dieses Projekts nachhaltig zu verankern, schulen und informieren unsere Teams Personal in den Bereichen der Behindertenhilfe und integrativen Bildung. Außerdem arbeiten sie mit lokalen Akteuren zusammen, um die Lobbyarbeit für einen dauerhaften Wandel zu entwickeln und zu stärken, damit die Herausforderungen der inklusiven Bildung in der Bildungspolitik Burkina Fasos berücksichtigt werden.

HI betreibt außerdem ein Projekt zur Stärkung der Resilienz und des sozialen Zusammenhalts gefährdeter Bevölkerungsgruppen in den Grenzregionen von Burkina Faso (Sahel-Region) und Niger (Tillabery-Region), um den ärmsten Haushalten (vor allem denen, die an Lebensmittelknappheit leiden) in der Sahel-Region zu helfen. 

Der Einsatz von HI zielt darauf ab, gefährdete Bevölkerungsgruppen zu unterstützen, die aufgrund der Krise einen Schock oder ein Trauma erlitten haben, einschließlich Schüler*innen und Lehrkräfte. Er umfasst Sitzungen zur psychischen Gesundheit und psychosozialen Unterstützung, sowie breit angelegte Sensibilisierungskampagnen zur psychologischen Ersthilfe für Gemeinschaften und Gesundheitspersonal. Darüber hinaus reagiert er auf die Grundbedürfnisse der Menschen in Soum, der am zweitstärksten von der Vertreibung betroffenen Provinz. HI ist außerdem Mitglied des Konsortiums, das in Burkina Faso das Projekt "Rapid Response Mechanism" durchführt. Dieses Projekt dient der Aufklärung und Bereitstellung von Informationen über die Bedürfnisse der vertriebenen Bevölkerung. Zusätzlich baut das Programm in Burkina Faso logistisches Fachwissen auf, um den Mitarbeitenden der humanitären Hilfe den Zugang zu sehr abgelegenen oder isolierten Gebieten zu erleichtern, lokale Mitarbeitende in Logistik zu schulen und andere NGOs bei der Lieferung humanitärer Güter zu unterstützen.

HI stärkt in einem Projekt die Kapazitäten der Mitarbeitenden der humanitären Hilfe, damit sie ihre Projekte besser auf ältere Menschen und Menschen mit Behinderung ausrichten können. HI sensibilisiert und schult diese Mitarbeitenden im Hinblick auf die Bedürfnisse bestimmter Bevölkerungsgruppen, um sicherzustellen, dass diese bei Hilfsmaßnahmen berücksichtigt werden. Unsere Teams arbeiten auch mit Organisationen von Menschen mit Behinderung und jungen Menschen sowie mit Gemeindemitgliedern zusammen, um den sozialen Zusammenhalt, die Achtung der Vielfalt und die Inklusion zu stärken.

Neues aus den Projekten

Burkina Faso: Aufklärung vor Blindgängern trotz Überfällen
© HI
Minen und andere Waffen

Burkina Faso: Aufklärung vor Blindgängern trotz Überfällen

Unsere Expertinnen und Experten arbeiten in Burkina Faso in einer sehr angespannten Sicherheitslage. Ihre Aufgabe: die Bevölkerung über die Gefahr von Blindgängern aufzuklären, um die oft tödlichen Unfälle zu verhindern. Dabei müssen sie selbst immer wieder mit Überfällen und Ausschreitungen rechnen. In manchen Regionen können sie die Menschen nur über lokale Radiosender erreichen.

Echte Kämpferinnen
© Olivier Czar KATONA / HI
Rehabilitation und Orthopädie

Echte Kämpferinnen

Kotime und ihre Mutter sind echte Kämpferinnen. Mit Hilfe von Handicap International (HI) haben sie Behinderung, Krieg, Vertreibung und Ablehnung getrotzt und für ein besseres Leben gekämpft.

Weltfrauentag: Unsere Frau für Westafrika
HI
Rehabilitation und Orthopädie

Weltfrauentag: Unsere Frau für Westafrika

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Uta Prehl mittlerweile für Handicap International (HI). Die überzeugte Koordinatorin im Bereich Rehabilitation betreut die Region Westafrika. Dort wird sie täglich mit Menschen und ihren bewegenden Lebensgeschichten konfrontiert. Anlässlich des Weltfrauentages am 8. März gibt Uta Prehl Einblick in ihren Arbeitsalltag.

Helfen
Sie mit

Hintergrund

Karte des HI-Einsatzes in Burkina Faso

In Burkina Faso leben über 40 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Vor allem die Schutzbedürftigsten haben kaum Zugang zur Gesundheitsversorgung und leiden unter den Folgen der Konflikte zwischen bewaffneten Gruppen. Die Alphabetisierungsrate im Land ist niedrig.

Burkina Faso ist ein sehr einkommensschwaches Land in der Sahel-Zone mit begrenzten natürlichen Ressourcen. Das Land hat keine Küste und ist dadurch stark vom Handel mit den Küstenländern am Golf von Guinea und Mali abhängig. Die Wirtschaft basiert auf der Landwirtschaft (80%), obwohl die Goldexporte in den letzten Jahren zugenommen haben. Die Kaufkraft ist jedoch rückläufig.

Menschen mit Behinderung haben kaum Zugang zu medizinischer Versorgung und nehmen nur in geringem Maße am wirtschaftlichen und sozialen Leben teil. Ihre Grundrechte, einschließlich des Zugangs zu Bildung, Berufsausbildung, Beschäftigung usw., werden oft nicht gewahrt. Viele werden dadurch ausgeschlossen und leben in großer Armut.

Seit 2015 leidet Burkina-Faso unter wachsender Unsicherheit. Grund dafür sind die Konflikte zwischen dem Staat und nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen, von denen die meisten eine Verbindung zu Al-Qaida oder dem Islamischen Staat haben. Das Land befindet sich außerdem in einer politischen Krise, die durch mehrere Staatsstreiche (24. Januar 2022 und 30. September 2022) ausgelöst wurde.

Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 179
Eröffnungsdatum des Programms: 1991

Einsatz weltweit: