Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Irak

Die Tätigkeiten von Handicap International (HI) im Irak umfassen Rehabilitations-Maßnahmen und psychosoziale Unterstützung sowie Minenräumungs-Aktionen und Veranstaltungen zur Sensibilisierung für die Gefahren durch explosive Kriegsreste.

3 Kinder, zwei Jungs und ein Mädchen spielen zusammen im Flüchtlingslager Khazir Camp. Im Hintergrund sind weiße Stoffhütten zu sehen.

Irak - Khazir Camp, in dem Handicap International den am stärksten gefährdeten Vertriebenen hilft | © Camille Borie / Handicap International

Laufende Aktivitäten

Unsere Teams helfen Opfern des Konflikts durch Physiotherapie und psychosoziale Betreuung. Zudem unterstützen wir Gesundheitszentren mit Ausrüstung und Hilfsmitteln sowie durch die Ausbildung von Physiotherapeut*innen und die Sensibilisierung für Menschen mit Behinderung.

Außerdem klären unsere Teams die Zivilbevölkerung über die Gefahren auf, die von explosiven Kriegsresten und improvisierten Sprengkörpern ausgehen, und räumen mit Minen und Blindgängern kontaminierte Gebiete.

Wir setzten uns für die Rechte von Menschen mit Behinderung ein und unterstützen den Zugang von Kindern mit Behinderung zur Bildung. HI erleichtert auch den Zugang zu Dienstleistungen für Menschen, die humanitäre Hilfe benötigen. 

Neues aus den Projekten

Mutige irakische Frauen räumen Minen in ihrer Heimat
© N. Mandalawi / HI
Minen und andere Waffen

Mutige irakische Frauen räumen Minen in ihrer Heimat

In unserem Minen-Räumungsteam in Baiji arbeiten zwei starke Frauen mit – trotz aller Vorbehalte, dass das angeblich Männerarbeit sei und trotz aller Sorge ihrer Familien, dass ihnen etwas passieren könnte. Beide haben erlebt, wie eine Freundin bzw. eine Verwandte ihre Beine verloren haben, als sie auf eine Mine traten – das motiviert Istabraq und Mawj, diese gefährliche Arbeit auszuführen.

Entminung im Irak: HI gibt 1,8 Millionen Quadratmeter Land frei
© HI
Minen und andere Waffen

Entminung im Irak: HI gibt 1,8 Millionen Quadratmeter Land frei

Handicap International (HI) führt seit 2016 Minenräumaktionen im Irak durch. Landminen und explosive Kriegsreste stellen im am stärksten verseuchten Land der Welt eine langfristige Bedrohung für die Zivilbevölkerung dar. Vor allem die sogenannten improvisierten Sprengsätze sind besonders perfide. Der Irak hat laut Landminen-Verbotsvertrag noch bis 2028 Zeit, das Land von Minen zu befreien.

Überleben wie durch ein Wunder
© HI
Minen und andere Waffen Nothilfe

Überleben wie durch ein Wunder

Unsere Kollegin Anfal arbeitet im Bereich psychische Gesundheit in unserem Projekt im Irak. 2017 wurde ihre Heimatstadt Mossul bombardiert. Die junge Frau und ihre Familie überlebten einen Luftangriff, der ihr Haus traf.

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Hintergrund

Karte des HI-Einsatzes im Irak

Der Irak hat in den letzten 40 Jahren unter einer Reihe von Kriegen, Terroranschlägen und politischen Krisen gelitten. Hauptopfer war die Zivilbevölkerung.

Seit Saddam Hussein 1979 die Macht übernahm, hat der Irak drei mörderische Kriege, eine Reihe blutiger Repressionen, auch gegen Kurd*innen und Schiit*innen, und ein über zehn Jahre andauerndes Handelsembargo erlebt. Im April 2003 wurde das Regime von Saddam Hussein durch eine von den Vereinigten Staaten und Großbritannien angeführte Koalition gestürzt. Es folgte eine Reihe von Terroranschlägen und politischen Krisen. Zwischen 2003 und 2012 waren 250.000 Zivilist*innen von bewaffneter Gewalt betroffen. Ein weiterer bewaffneter Konflikt zwischen dem Irak und seinen Verbündeten und dem sogenannten „Islamischen Staat“ begann 2013 und endete im Dezember 2017.

Der Irak gilt als eines der am stärksten durch Minen und explosive Kriegsreste kontaminierten Länder der Welt.

Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 128

Eröffnungsdatum des Programms: 1991
 

Einsatz weltweit: