Irak
Handicap International (HI) verhilft Menschen im Irak zu Rehabilitations-Maßnahmen und psychosozialer Unterstützung. Darüber hinaus führt sie Minenräumungs-Aktionen durch und organisiert Veranstaltungen, um die Öffentlichkeit über die Gefahren von explosiven Kriegsresten zu informieren. Darüber hinaus setzt HI sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein und fördert den Bildungszugang für Kinder mit Behinderungen.

Iraq - Khazir Camp, where Handicap International helps refugees. | © Camille Borie / Handicap International
Laufende Aktivitäten / Our activities
Unsere Teams helfen Opfern von Konflikten durch Physiotherapie und psychosoziale Betreuung. Zudem unterstützen wir Gesundheitszentren mit Ausrüstung und Hilfsmitteln sowie durch die Ausbildung von Physiotherapeut*innen und durch die Sensibilisierung für Behinderungen.
Außerdem räumen unsere Teams Gebiete, die mit Sprengkörpern kontaminiert sind und klären die Zivilbevölkerung über die Gefahren auf, die von explosiven Kriegsresten und improvisierten Sprengkörpern ausgehen.
Wir setzen uns zudem für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein und fördern den Zugang von Kindern mit Behinderungen zur Bildung. HI erleichtert auch den Zugang zu Dienstleistungen für Menschen, die humanitäre Hilfe benötigen.
Hintergrund / Background

Der Irak hat in den letzten 40 Jahren unter einer Reihe von Kriegen, Terroranschlägen und politischen Krisen gelitten. Hauptopfer war schon immer die Zivilbevölkerung.
Seit Saddam Hussein 1979 die Macht übernahm, hat der Irak drei mörderische Kriege, eine Reihe blutiger Repressionen, auch gegen Kurd*innen und Schiit*innen, und ein über zehn Jahre andauerndes Handelsembargo erlebt. Im April 2003 wurde das Regime von Saddam Hussein durch eine von den Vereinigten Staaten und Großbritannien angeführte Koalition gestürzt. Es folgte eine Reihe von Terroranschlägen und politischen Krisen. Zwischen 2003 und 2012 waren 250.000 Zivilist*innen von bewaffneter Gewalt betroffen. Ein weiterer bewaffneter Konflikt zwischen dem Irak und seinen Verbündeten und dem sogenannten „Islamischen Staat“ begann 2013 und endete im Dezember 2017.
Der Irak ist eines der am stärksten durch Minen und explosive Kriegsreste kontaminierten Länder der Welt.
Eröffnungsdatum des Programms: 1991
Anzahl der HI-Mitarbeiter*innen: 72
Neues aus den Projekten

Mutige irakische Frauen räumen Minen in ihrer Heimat
In unserem Minen-Räumungsteam in Baiji arbeiten zwei starke Frauen mit – trotz aller Vorbehalte, dass das angeblich Männerarbeit sei und trotz aller Sorge ihrer Familien, dass ihnen etwas passieren könnte. Beide haben erlebt, wie eine Freundin bzw. eine Verwandte ihre Beine verloren haben, als sie auf eine Mine traten – das motiviert Istabraq und Mawj, diese gefährliche Arbeit auszuführen.

Entminung im Irak: HI gibt 1,8 Millionen Quadratmeter Land frei
Handicap International (HI) führt seit 2016 Minenräumaktionen im Irak durch. Landminen und explosive Kriegsreste stellen im am stärksten verseuchten Land der Welt eine langfristige Bedrohung für die Zivilbevölkerung dar. Vor allem die sogenannten improvisierten Sprengsätze sind besonders perfide. Der Irak hat laut Landminen-Verbotsvertrag noch bis 2028 Zeit, das Land von Minen zu befreien.

Überleben wie durch ein Wunder
Unsere Kollegin Anfal arbeitet im Bereich psychische Gesundheit in unserem Projekt im Irak. 2017 wurde ihre Heimatstadt Mossul bombardiert. Die junge Frau und ihre Familie überlebten einen Luftangriff, der ihr Haus traf.
Sie mit