Entminung im Irak: HI gibt 1,8 Millionen Quadratmeter Land frei
Handicap International (HI) führt seit 2016 Minenräumaktionen im Irak durch. Landminen und explosive Kriegsreste stellen im am stärksten verseuchten Land der Welt eine langfristige Bedrohung für die Zivilbevölkerung dar. Vor allem die sogenannten improvisierten Sprengsätze sind besonders perfide. Der Irak hat laut Landminen-Verbotsvertrag noch bis 2028 Zeit, das Land von Minen zu befreien.
Handicap International führt seit 2016 Minenräumaktionen im Irak durch, dem am stärksten verseuchten Land der Welt . | © HI
1,8 Millionen Quadratmeter bereits geräumt
HI-Expertenteams entminen seit 2016 im Irak und haben bereits 1,8 Millionen Quadratmeter Land geräumt. Mehr als 1.600 Sprengsätze wurden seit Beginn der Räumungsarbeiten unschädlich gemacht. Derzeit sind unsere Teams in der Umgebung des Dorfes Bashir südlich der Stadt Kirkuk aktiv. Seit Januar 2022 haben sie dort 64.360 Quadratmeter geräumt und 32 Sprengsätze entschärft.
Kontamination im Irak
Nach Zahlen aus dem Jahr 2020 ist der Irak aufgrund der vielen Landminen, selbst gebauter Minen und nicht explodierter Kampfmittel (UXO) das am stärksten verseuchte Land der Welt. Derzeit sind dort 8,5 Millionen Menschen der Gefahr von Landminen und improvisierten Sprengkörpern ausgesetzt. 1.390 Quadratkilometer Land, einschließlich landwirtschaftlicher Flächen und städtischer Gebiete, sind aufgrund der Kontaminierung durch Sprengkörper unbrauchbar. Die selbstgebauten Minen liegen in zerstörten Wohnungen oder in Bauschutt, werden an Türen oder Fenstern angebracht oder in Spielzeug oder Schulen versteckt.
Ziel der Landfreigabe-Räumungsarbeiten
Ziel der Landfreigabe-Operationen ist es, kontaminierte Gebiete zu identifizieren und zu räumen, um einen sicheren Zugang zu diesen Gebieten zu ermöglichen. Das Gebiet von Bashir in der Region Kirkuk besteht hauptsächlich aus Ackerland und landwirtschaftlichen Flächen. Im Ort Bashir leben etwa 3.000 Menschen, von denen rund 1.000 Bauern sind.
Der Minenverbotsvertrag
Der Vertrag verbietet den Erwerb, die Herstellung, die Lagerung, den Handel und den Einsatz von Antipersonen-Minen. Erklärtes Ziel der derzeit 164 Vertragsstaaten ist es, dass alle Länder bis 2025 minenfrei sind. Der Irak trat dem Minenverbotsvertrag am 15. August 2007 bei und wurde am 1. Februar 2008 Vertragsstaat Die irakischen Behörden sind fest entschlossen, die Ziele des Vertrags zu erfüllen.