Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Bombardierung eines Krankenhauses von Ärzte ohne Grenzen im Norden Syriens

Jordanien Libanon Syrien

Am Montag, dem 15. Februar, wurde in Marat al-Numan, 280 Kilometer nördlich von Damaskus, ein von der humanitären Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ unterstütztes Krankenhaus bei einem Luftangriff getroffen. Die Bilanz: 7 Tote und Dutzende Verletzte.

Ein Bombenkrater in der Stadt Kobane in Syrien. Im Hintergrund sind zwei umgedrehte Autos.

Bombenkrater in Kobane - Syrien | © Ph. Houliat / Handicap International

„Das ist eine schwere Verletzung des humanitären Völkerrechts“, erklärt Anne Héry, Leiterin des Bereichs Advocacy und institutionelle Beziehungen. „Dass erneut ein Krankenhaus bombardiert wurde, zeigt wie sehr die der Zivilbevölkerung missachtet wird. Handicap International fordert die rückhaltlose Aufklärung dieser Angriffe und appelliert erneut an alle Konfliktparteien in  Syrien, umgehend alle Bombardierungen der Zivilbevölkerung einzustellen. Wir sichern den Teams von „Ärzte ohne Grenzen“ unsere volle Unterstützung zu.“

Vor zehn Tagen bereits wurde eine von der Organisation verwaltete Einrichtung in Tafas, im Süden des Landes, bombardiert. Dabei starben drei Menschen. Seit Jahresbeginn wurden in Syrien laut „Ärzte ohne Grenzen“ insgesamt 13 Gesundheitszentren und Krankenhäuser angegriffen.

17 Februar 2016
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Syrien: Die Mine lag zwischen den Olivenbäumen
© T. Mayer / HI
Minen und andere Waffen Rehabilitation und Orthopädie

Syrien: Die Mine lag zwischen den Olivenbäumen

Ahmed Kasom ist einer von vielen, die nach Ende des Krieges in ihr syrisches Heimatdorf zurückkehren. Der 29-Jährige lebt in einem Flüchtlingscamp nahe Idlib und versucht seine Familie mit Gelegenheitsjobs zu ernähren. So auch zu Beginn des Jahres, als er bei der Olivenernte mithilft. Doch er tritt auf eine Landmine, die ihm sein Bein abreißt – ein unglaublicher Schock.

Blindgänger und Landminen in Syrien – Amers Geschichte
© N. Bimbashi / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Blindgänger und Landminen in Syrien – Amers Geschichte

Inmitten der zerstörten und halb zerstörten Gebäude von Khasham im Nordosten Syriens sitzt Amer im Rollstuhl vor dem Haus seiner Familie. Ein Bein fehlt ihm, das andere baumelt voller Bewegungsdrang hin und her. Vor wenigen Monaten spielte er hier noch mit seinen Cousins, bis ein Blindgänger explodierte. Amer überlebte schwer verletzt und wird von Handicap International (HI) betreut.

Syrien: Heimkehr zwischen Trümmern und tödlicher Gefahr
© N. Bimbashi / HI

Syrien: Heimkehr zwischen Trümmern und tödlicher Gefahr

Das Haus hat keine Fenster, keine Türen und kein Dach mehr. Zwischen Schutt und verbrannten Balken liegen Überreste eines Familienlebens: ein Kochtopf, ein Schulheft, ein Stück Stoff. So wie hier sieht es in vielen Dörfern Syriens aus: Orte, an die Familien nach Jahren der Flucht zurückkehren. Doch was sie dort erwartet, ist gefährlich: Überall liegen Blindgänger und Landminen.