Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

Haiti: Hoffnung trotz katastrophaler Zustände

Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie Vorsorge und Gesundheit
Haiti

Haiti befindet sich inmitten einer tiefgreifenden und vielschichtigen Krise. Die Menschen dort kämpfen Tag für Tag um ihr Überleben. Sie sind von Gewalt bedroht, haben kaum Zugang zu Gesundheitsversorgung, und viele wissen nicht, wie sie ihre Familien ernähren sollen. In dieser schwierigen Lage unterstützt Handicap International die Betroffenen mit Hilfsmitteln und Rehabilitationsmaßnahmen.

Ein HI-Mitarbeiter steht vor einer Gruppe Menschen, die in einem Halbkreis vor ihm sitzen. Von hinten sieht man seine Jacke mit dem HI-Logo auf dem Rücken.

Unser HI-Team klärt die Anwohner*innen in Croix-des-Bouquets darüber auf, wie sie sich vor Krankheiten, wie Cholera schützen können.

Die Situation in Haiti ist alarmierend. Eine unerbittliche Welle der Gewalt hat das Land seit Monaten fest im Griff. Für die Haitianerinnen und Haitianer gibt es kaum sichere Orte. „Selbst in den eigenen vier Wänden ist man nicht sicher“, berichtet Cédric Piriou, Country Manager von Handicap International in Haiti. Allein im ersten Quartal 2024 wurden rund 2.500 Menschen durch Bandengewalt getötet oder verletzt.

Die Lage wird durch den Zusammenbruch des Gesundheitssystems noch verschärft. Fast drei Viertel der Krankenhäuser sind nicht mehr funktionsfähig, was bedeutet, dass Verletzte und Kranke nicht die notwendige Versorgung bekommen können. Besonders Menschen mit Behinderung und schwangere Frauen sind in dieser Situation stark gefährdet.

Neue Hoffnung für die Menschen in Haiti

Um den Menschen zu helfen, hat Handicap International gemeinsam mit der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ ein Nothilfeprojekt ins Leben gerufen, um die medizinische Versorgung sicherzustellen. Nach der ärztlichen Erstversorgung kümmern sich Physiotherapeut*innen von Handicap International um die Rehabilitation der Verletzten.

Doch es fehlt nicht nur an medizinischer Hilfe. Auch die Lebensmittel sind knapp. Viele wissen nicht, wo sie ihre nächste Mahlzeit herbekommen. In dieser herausfordernden Situation sorgt das Logistik-Team von Handicap International, „Atlas Logistik“, dafür, dass lebenswichtige Hilfsgüter wie Lebensmittel dort ankommen, wo sie dringend gebraucht werden.


„Die Dinge können sich ändern, aber es wird Zeit brauchen“, erklärt Cédric Piriou. „Die Herausforderung besteht nicht nur darin, auf akute Krisen und Notfälle zu reagieren, sondern auch darum, den Menschen eine langfristige Perspektive zu geben und beim Wiederaufbau des Landes zu helfen.“

Trotz der schwierigen Umstände bleiben die Menschen in Haiti zuversichtlich und geben inmitten dieser Unsicherheit ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht auf.
 

26 August 2024
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Blindgänger und Landminen in Syrien – Amers Geschichte
© N. Bimbashi / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Blindgänger und Landminen in Syrien – Amers Geschichte

Inmitten der zerstörten und halb zerstörten Gebäude von Khasham im Nordosten Syriens sitzt Amer im Rollstuhl vor dem Haus seiner Familie. Ein Bein fehlt ihm, das andere baumelt voller Bewegungsdrang hin und her. Vor wenigen Monaten spielte er hier noch mit seinen Cousins, bis ein Blindgänger explodierte. Amer überlebte schwer verletzt und wird von Handicap International (HI) betreut.

Gaza: Prothesen für Geschwister Mena und Fayez
© Khalil Nateel
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Gaza: Prothesen für Geschwister Mena und Fayez

Bei einem Bombenangriff wurden Fayez (24) und seine kleine Schwester Mena (12) schwer verletzt. Beide haben ein Bein verloren. Nun stehen sie Seite an Seite im Rehazentrum von Handicap International (HI) im Gazastreifen und lernen mit ihren neuen Prothesen zu laufen - trotz aller Schmerzen und trotz aller Verzweiflung: Schritt für Schritt in ein neues Leben.

Ukraine: Ein Familienbesuch wird zur Tragödie
© Sylvie Roche / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Ukraine: Ein Familienbesuch wird zur Tragödie

„Ich dachte, ich erlebe meine letzten Momente.“ Als eine Bombe in der Nähe einschlägt, verliert Oleksandr alles, was sein Leben bis dahin ausmachte – seine Gesundheit, seine Arbeit, seine Sicherheit. Seit dem Angriff ist er querschnittsgelähmt. Doch mit Hilfe von Handicap International (HI) findet er in einen neuen Alltag zurück.