Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Mali: Handicap International unterstützt vom Klimawandel betroffene Haushalte

Nothilfe
Mali

Die Menschen in Mali leiden stark unter den Folgen des Klimawandels. Viele Bauern können wegen der Dürren nicht mehr wie früher von ihrer Ernte leben und müssen neue Einnahmequellen erschließen. Unsere Teams unterstützen betroffene Familien wie beispielweise die Bäuerin Fadimata, die zehn Personen versorgen muss, und führen Vorsorge-Beratungen gegen Unterernährung durch.

Fadimata bewässert ihren Garten - in Mali leiden viele Bauern unter den Folgen des Klimawandels.

Fadimata bewässert ihren Garten - in Mali leiden viele Bauern unter den Folgen des Klimawandels. | © HI

Fatale Folgen durch deutlich weniger Niederschlag 

Als Bäuerin ist Fadimata auf regelmäßige Regenfälle angewiesen, um ihre Familie zu versorgen. Die Veränderungen durch den Klimawandel machen dies aber fast unmöglich und bringen sie in eine schwierige finanzielle Lage.

"Mein Name ist Fadimata Walet, ich bin 51 Jahre alt und lebe in Léré, Mali. Ich bin geschieden und habe seither alleine einen Haushalt mit zehn Personen zu versorgen. Ich verdiene mein Geld als Bäuerin. Wir betreiben Regenfeldbau, das heißt, wir säen im Winter aus und nutzen keine künstliche Bewässerung.

Früher regnete es hier viel und die Ernten waren dementsprechend reichlich. So konnte ich den Kredit zurückzahlen, den ich aufgenommen hatte und es blieb genug Geld übrig, um meine Familie zu ernähren. Im Laufe der Jahre wurden die Regenfälle immer weniger. Die Ernten wurden schlechter und selbst unser bestes Saatgut brachte fast nichts mehr ein.

HI unterstützt vom Klimawandel betroffene Familien wie die von Fadimata. | © HI

Hier gibt es einen Teich, der sich über den Winter mit Wasser füllt und mit dem die Frauen früher im Frühling drei bis vier Monate lang den Gemüseanbau bewässern konnten. Aber seit ein paar Jahren ist der Teich nach dem Winter schon nach einem Monat trocken. Wir haben daher keine andere Wahl, als die Anbaufläche zu verkleinern,“ erzählt Fadimata.

"Es ist schwer, mit den Veränderungen des Klimawandels umzugehen"

"Diese veränderten Umstände zwangen mich, mein Geld anders zu verdienen. Ich habe angefangen, verschiedene neue Pflanzenarten anzubauen, in der Hoffnung, genug zu ernten, sodass ich meine Familie für zwei bis drei Monate ernähren kann. Ich habe außerdem angefangen, Gemüse anzubauen, das ich mit Hilfe meiner Tochter verkaufe. Ich verkaufe auch Brennholz und Holzkohle, die ich aus dem Busch sammle und biete meine Dienste als Köchin für Zeremonien an. Ich musste mich stark verschulden und einen Kredit aufnehmen, um mein kleines Geschäft wieder in Gang zu bringen.

Früher brauchte ich das alles nicht, denn die Regenfälle waren ergiebig und versorgten uns. Heute kenne ich viele Familien, die nach der Ernte in das Flüchtlingslager M'Bera in Mauretanien gehen, wo sie Lebensmittelspenden von NGOs erhalten, weil ihre Ernte nicht ausreicht.

Die Zeiten sind hart und wir versuchen alles, um mit den neuen Umständen zu leben, aber es ist für viele von uns sehr schwer, durchzuhalten.“

HI unterstützt vom Klimawandel betroffene Familien

In Mali hilft Handicap International (HI) betroffenen Haushalten und Gemeinden wie der von Fadimata. Die Organisation unterstützt Familien finanziell, damit sie sich das Nötigste leisten können, stärkt gesellschaftliche Gruppen zur Vorbeugung von Unterernährung und führt Ernährungsberatung für Säuglinge und Kinder durch Fachleute durch. Das Projekt unterstützt außerdem lokale Initiativen und Gemeinschaftsprojekte und ermöglicht den Dialog zwischen lokalen Entscheidern und betroffenen Bürgern, um die gemeinsame Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen zu fördern.

„Heute weiß ich, dass meine Situation besser ist als die vieler anderer Familien, denn wir können allmählich zu einem normalen Leben zurückkehren. Seit zwei Jahren erhalte ich von Handicap International finanzielle Unterstützung, die ausreicht, um den Lebensmittelbedarf meiner Familie zu decken", sagt Fadimata. "Ich bin glücklich, weil ich mir nichts mehr leihen, betteln oder mich verschulden muss. Ich konnte einige Gartengeräte kaufen, um mein Hirsefeld zu bestellen und das Gemüse zu ernten, das meine Tochter auf dem Markt verkauft. Ohne dieses Projekt von HI würden viele Haushalte in Mali hungern.“

Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

DR Kongo: HI liefert lebenswichtige Güter
© HI
Nothilfe

DR Kongo: HI liefert lebenswichtige Güter

Die Gewalt in der Region Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo eskaliert. Rund 2,6 Millionen Menschen benötigen Unterstützung. Krankenhäuser, Schulen und Flüchtlingslager werden direkt angegriffen. Es fehlt an Wasser, Lebensmittel und Medikamenten. Unsere Teams versorgen die Menschen mit lebenswichtigen Gütern, Rollstühlen und Prothesen.

Hilfe in Mali: Wie wir auch die entlegensten Dörfer erreichen
© T. N'Daou / HI
Nothilfe

Hilfe in Mali: Wie wir auch die entlegensten Dörfer erreichen

In Mali stoßen Hilfsorganisationen oft an ihre Grenzen, und die nötige Hilfe kommt nicht immer da an, wo sie so dringend gebraucht wird. Die Not im Land ist groß. 8,8 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, mehr als die Bevölkerung von Niedersachsen. Unser spezielles Logistik-Team schafft es, die dringend  benötigte Hilfe sogar in die entlegensten Ecken des Landes zu bringen.

150 Rollstühle für Verletzte in Gaza
© HI
Nothilfe

150 Rollstühle für Verletzte in Gaza

Der humanitäre Bedarf der Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist immens. Vor allem Verletzte, chronisch Kranke und Menschen mit Behinderung brauchen Hilfe. Unserem Team ist es nun gelungen, 150 Rollstühle und weitere Hilfsgüter in ein Krankenhaus in Gaza-Stadt zu bringen. Diese helfen dabei, die Menschen wieder mobil zu machen und ihnen so den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu erleichtern.