Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Humanitäre Hilfe: Eine Geschichte des Mitgefühls

Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie
Südsudan

Am Montag, 19. August, ist Welttag der Humanitären Hilfe. Anlass genug, einen unserer engagierten Mitarbeiter zu Wort kommen zu lassen. Tichaona Mashodo leitet das mobile Einsatzteam im Südsudan. Im Interview blickt er auf die letzten zehn Jahre seines humanitären Engagements zurück.

Tichaona Mashodo, Leiter des mobilen Einsatzteams im Südsudan

Tichaona Mashodo, Leiter des mobilen Einsatzteams im Südsudan | © Gilles Lordet / HI

Ich arbeite nun seit zwei Monaten für HI und leite das mobile Team, das in Notfällen auf Anfrage anderer Nichtregierungsorganisationen aktiv wird. Das Team unterstützt die Betroffenen mit Reha-Maßnahmen und psychosozialer Betreuung.

Die Situation im Südsudan ändert sich ständig. Wir haben es mit einer höchst riskanten Sicherheitslage zu tun und es ist sehr schwierig, in abgelegene Gebiete zu kommen, die nach starken Regenfällen vom Rest des Landes abgeschnitten sind. Der humanitäre Bedarf ist immens.

Von Agrarwissenschaften zur Humanitären Hilfe

Ich arbeite seit zehn Jahren im humanitären Bereich. Vorher war ich ebenfalls zehn Jahre lang als Agrarwissenschaftler für das Landwirtschaftsministerium in Simbabwe, meinem Heimatland, tätig.

Mein Engagement für Menschen ist eine Geschichte des Mitgefühls. Ich wollte meine Fähigkeiten immer für das Wohl anderer einsetzen und mithelfen, Leben zu retten. Besonders jetzt, wo die humanitären Krisen weltweit zuzunehmen scheinen.

Niemanden vergessen

Erst war ich bei der Katholischen Agentur für Entwicklung in Übersee (CAFOD) in Simbabwe tätig, dann bei World Vision. Als ich anfing, in dem Bereich zu arbeiten, habe ich das weitergegeben, was ich als Agrarwissenschaftler gelernt hab: Existenzgrundlagen schaffen. Dann ging ich über zu Nothilfemanagement und Inklusion.

Ich fühle mich dem Thema der Inklusion von Menschen mit Behinderung sehr verbunden. Ich bin jetzt seit zwei Monaten bei HI, nachdem ich mich schon lange zu der Organisation hingezogen fühlte, weil sie einen einzigartigen Auftrag hat: den Schutzbedürftigsten in Krisen und Konflikten zu helfen, einschließlich Menschen mit Behinderung. Leider fallen diese in Notfällen oft aus dem Raster heraus. HI hilft, gegen diese Ungerechtigkeit vorzugehen.

16 August 2019
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Marokko: Hilfe nach dem Jahrhundert-Erdbeben
Bulent Kilic / AFP
Nothilfe

Marokko: Hilfe nach dem Jahrhundert-Erdbeben

Ein Erdbeben der Stärke 6,8 erschütterte Marokko in der Nacht vom 8. auf den 9. September 2023. HI ist seit 30 Jahren im Land präsent. Wir verteilen Zelte, Planen, Decken und Krücken und unterstützen die Verletzten langfristig mit Reha.

Humanitäre Hilfe für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen
© HI
Rehabilitation und Orthopädie Vorsorge und Gesundheit

Humanitäre Hilfe für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen

Inklusive humanitäre Hilfe bedeutet Unterstützung für all diejenigen, die oftmals zurückgelassen oder vergessen werden: Menschen mit Behinderung, unterernährte Kinder oder alleinerziehende Mütter. Handicap International setzt mit finanzieller Förderung des Auswärtigen Amtes in sechs Ländern Afrikas ein Projekt für besonders gefährdete Menschen um - Abderamane Issa ist einer von ihnen.

"Ich bin noch am Leben"
© O.Marikutsa / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

"Ich bin noch am Leben"

Vadim verbrachte den Winter versteckt in einem Keller in der Stadt Bachmut, dem Schauplatz der bisher längsten und tödlichsten Gefechte des Krieges in der Ukraine. Dabei zog er sich schwere Erfrierungen an seinen Beinen zu. Die Folge: Seine Unterschenkel mussten amputiert werden. HI-Reha-Spezialist Ruslan kümmert sich um Vadim und macht mit ihm wichtige Übungen, damit die Beine nicht taub werden.