Madagaskar: Nothilfe für von Unterernährung bedrohte Familien
Wegen der schrecklichen Dürre haben viele Menschen in Madagaskar zu wenig zu essen. Unsere Teams schulen zum einen örtliche Vertreter*innen darin, Unterernährung zu erkennen und Betroffene mit entsprechenden Therapien zu versorgen. Zum anderen unterstützen sie unternährte Kinder wie Nasolo, um die dramatischen Folgen zu überwinden.
Im Rehabilitationszentrum von Toliara fördert HI die Entwicklung unterernährter Kinder durch strategische, spielerische Rehabilitation. | © R.CREWS/HI
"Mein 16 Monate alter Sohn Nasolo ist für sein Alter zu dünn. Er hat keine Kraft, Dinge in den Händen zu halten, und kann noch nicht laufen", erzählt Nasolos Mutter Odile. "Ein Mitarbeiter der Gemeinde kam zu uns nach Hause und stellte fest, dass Nasolo unterernährt ist.“
Die Teams von Handicap International schulen Gemeindevertreter*innen darin, Anzeichen von Unterernährung und Gefährdung zu erkennen. Unbehandelt kann Unterernährung bei Kleinkindern Entwicklungsverzögerungen bewirken, die langfristig zu Behinderungen oder neurologischen Störungen führen können. Im Südwesten der Insel Madagaskar besuchen die Vertreter*innen die Dörfer in der Umgebung von Toliara und ermitteln Kinder, die möglicherweise Unterstützung benötigen. Hier sind viele Familien extrem arm. Außerdem gibt es infolge einer anhaltenden Dürre immer weniger Nahrung.
Nach einem Besuch bei Odile wurde Nasolo für eine frühkindliche Therapie im Rehabilitationszentrum des Krankenhauses von Toliara angemeldet, wo HI die körperliche und kognitive Entwicklung unterernährter Kinder durch strategische, spielerische Rehabilitation fördert.
HI unterstützt bedürftige Familien
Odile ist erst 18 Jahre alt und alleinerziehend. Sie hat keine Arbeit, was es ihr unmöglich macht, ihr Kind ausreichend zu ernähren. Zurzeit ist sie vollständig von ihrer Mutter abhängig, die sich um sie und Nasolo kümmert.
Odile wohnt 50 km vom Rehabilitationszentrum entfernt und muss eineinhalb Stunden fahren, um Nasolo zu seinen Therapiesitzungen zu bringen. Um sie und andere Familien mit Kindern zu unterstützen, organisiert und übernimmt Handicap International die Kosten für die Anreise zum Zentrum, einschließlich des Taxibusses, und für die Unterkunft, wenn sie übernachten müssen. Die Organisation übernimmt auch die Kosten für die Verpflegung während des Aufenthalts sowie für die Rehabilitationsmaßnahmen.
Nasolo hat inzwischen an seiner dritten Sitzung mit dem Physio-Team teilgenommen. Außerdem übt seine Mutter fleißig mit ihm Zuhause. Die Therapie hat bereits angeschlagen.
"Er kann zwar noch nicht laufen, aber er ist jetzt in der Lage, Dinge in der Hand zu halten", erzählt Odile. "Mein Sohn liebt Spielzeug und kommt gerne hierher, wo er spielen kann. Ich bin sehr glücklich, dass er jetzt erste Fortschritte macht.“