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Niger: Spieltherapie stärkt unterernährte Kinder

Rehabilitation und Orthopädie Vorsorge und Gesundheit
Niger

Massalouka war zu schwach, um aufrecht ohne Hilfe sitzen zu können. Die fast Dreijährige war schwer Malariakrank, völlig dehydriert und hatte kaum Kraft. Dank einer speziell von HI entwickelten Spieltherapie, der sogenannten Stimulationstherapie, macht das kleine Mädchen aus Niger inzwischen große Fortschritte, wird immer stärker und ist ein fröhliches Kind geworden.

Das kleine Mädchen Massalouka ist mit einem knall-rosa Kopftuch in Nahaufnahme zu sehen. Sie strahlt und freut sich an der Spieltherapie teilzunehmen.

Massalouka bei einer Spieltherapie-Sitzung in Bakwassa, Niger | © J. Labeur / HI

Als Massalouka nur sechs Monate alt war, erkrankte sie an einer schweren Form von Malaria. Das Baby konnte nichts bei sich behalten und war schnell völlig dehydriert.

Massalouka in knallpinkem Kopftuch sitzt lachend auf dem Schoß ihrer Mutter MassouraIn den darauffolgenden Tagen bemerkte ihre Mutter Masssoura, dass ihre Tochter Energie verlor und sich nicht so weiterentwickelte wie die anderen Kinder. Massalouka konnte weder Gegenstände halten, noch sich selbstständig umdrehen. 
Das Familienleben wurde auf den Kopf gestellt. Ihre Eltern machten sich große Sorgen um Massalouka und vernachlässigten ihre anderen alltäglichen Aufgaben. Auch ihre Geschwister litten darunter, weil ihre Eltern ihnen weniger Aufmerksamkeit schenken konnten. 


Schließlich hörte die Mutter Massoura von einer Nachbarin von unseren Spieltherapie-Sitzungen. Als die Nachbarin vorschlug, Massoura und Massalouka könnten sie begleiten, zögerte sie keine Sekunde und ging das nächste Mal mit.

„Als ich ankam, fiel mir als Erstes auf, wie viele Kinder dort waren. Überall hörte man sie schreien und lachen“, erinnert sich Massoura.

Massalouka während einer Spieltherapie-Sitzung. Sie liegt auf bunten Decken, die Arme und Hänge von sich gestreckt und lacht.

Seit einigen Monaten nehmen Massalouka und ihre Mutter nun gemeinsam an der Therapie von HI teil, und die Fortschritte des kleinen Mädchens sind spektakulär! Sie kann nun ihren Kopf viel besser halten und beginnt nach Dingen zu greifen. Sie kann sich inzwischen im Liegen umdrehen und sich ohne Hilfe aufsetzen. Ein großer Erfolg. Die Teams von HI haben Massoura auch Übungen gezeigt, die sie mit ihrer Tochter zu Hause machen kann. So kann die kleine Massalouka auch im eigenen Umfeld Fortschritte machen. Massalouka freut sich sichtlich über ihre Erfolge. Sie ist zu einem strahlenden und ausgelassenen Kind geworden.

 

 

 

Über das Projekt

Das Rehabilitations- und Stimulationstherapie-Projekt, an dem Massalouka und ihre Mutter teilnehmen, existiert seit 2022 in der Region Maradi in Niger. Seither hat HI mehr als 1.300 Kinder in Gruppen- und Einzelsitzungen begleitet, 30 Gesundheitszentren mit Geräten ausgestattet, 100 medizinische Fachkräfte geschult und mehr als 2.800 Eltern sensibilisiert. Bis zum Ende des Projekts in 2026 werden etwa 30.000 Kinder von einer auf ihre Bedürfnisse abgestimmten Rehabilitationsbehandlung und etwa 60.000 Eltern von der Sensibilisierung profitiert haben. 

7 Juni 2023
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