Dank psychologischer Hilfe: Beatrice und Rose schöpfen neue Hoffnung
Ihre traumatischen Erlebnisse verfolgen die 49-jährige Beatrice (Name geändert) noch immer. Der Krieg und die Flucht aus ihrer Heimat, der Demokratischen Republik Kongo, lasten schwer auf ihr. Jetzt lebt sie in einem Flüchtlingslager in Uganda und erhält psychosoziale Unterstützung von HI. Wir kümmern uns auch um Beatrices Tochter Rose (Name ebenfalls geändert), die Opfer sexueller Gewalt wurde.
Beatrice (Name geändert), eine HI-Mitarbeiterin und Rose (Name geändert) vor ihrer Hütte im Lager für Geflüchtete in Uganda. | © HI
Krieg und Gewalt: Wie Beatrice und Rose mit ihrem Trauma leben
Nach ihrer Ankunft in Uganda litt Beatrice unter den traumatischen Erfahrungen von Krieg und Gewalt. Nachts konnte sie kaum schlafen, tagsüber hatte sie keinen Appetit. Nur mit Mühe brachte sie etwas Essen hinunter. Sie hatte das Gefühl, als Mutter versagt zu haben und stand unter großem Stress. Sie fühlte sich hoffnungslos und verloren.
Ihre Tochter Rose war vergewaltigt worden. Das Mädchen konnte die traumatische Gewalt kaum verarbeiten. Sie war sehr wütend und ihren Geschwistern gegenüber abweisend und aggressiv. Als Folge der Vergewaltigung wurde Rose schwanger und brachte ein Kind zur Welt. Es fiel ihr schwer, dieses Kind in ihr Herz zu schließen und zu lieben.
Als Beatrice einer Freundin von ihren Problemen erzählte, verwies diese sie an Handicap International. Beatrice wurde von einer psychosozialen Beraterin empfangen, die sie sofort für eine Selbsthilfegruppe anmeldete. Beatrice überredete ihre Tochter Rose, ebenfalls mitzukommen. Beide nahmen an den Gruppentreffen teil, wo sie andere Frauen mit ähnlichen Problemen trafen.
Durch psychologische Hilfe: Selbstliebe lernen
In der ersten Sitzung ging es darum, den Stress zu verstehen und damit umzugehen. Beatrice fühlte dank der anderen Gruppenmitgliedern, dass sie und ihre Familie nicht allein waren. Sie konnte aufhören, sich selbst die Schuld zu geben. Beatrice und Rose lernten Techniken zur Stressbewältigung, z.B. sich mit anderen offen auszutauschen, Atemübungen zu machen und sich mit anderen Frauen zu treffen. Der Austausch in der Gruppe half ihnen sehr und sie fühlten sich mit ihren Ängsten nicht mehr so allein.
„Ich war so glücklich, als ich meine Tochter nach langer Zeit zum ersten Mal wieder lächeln sah", sagt Beatrice.
Rose erinnert sich: „Ohne Antidepressiva konnte ich nicht mehr schlafen. Ich schrie meine Geschwister nur noch an und hasste mein Leben. Seit ich an den Sitzungen teilnehme, hat sich mein Verhältnis zu meiner Familie verbessert. Ich verstehe mich jetzt wieder gut mit meiner Mutter und meinen Geschwistern. Mir ist klar geworden, dass ich das, was mir passiert ist, nicht ändern kann. Aber ich kann lernen, mich wieder zu akzeptieren und zu lieben.
Blick nach vorne
Beatrice berichtet erleichtert, dass Rose wieder eine liebevolle Beziehung zu ihren Geschwistern hat. Rose kommt wieder mehr aus sich heraus, lächelt und schläft auch ohne Antidepressiva gut. Inzwischen hat sie auch eine innige Bindung zu ihrem Kind aufbauen können.
Beatrice ist sehr dankbar dafür, wie die Sitzungen nicht nur ihr, sondern auch ihrer Familie geholfen haben. Mutter und Tochter haben ein kleines Catering-Unternehmen gegründet. Beatrice und Rose können nun nach vorne blicken und sind zuversichtlich, dass sich ihr Leben mit der Zeit verbessern wird.