Humanitäre Krise im Sudan – Handicap International hilft vor Ort
Seit 2023 herrscht im Sudan ein verheerender Konflikt zwischen den sudanesischen Streitkräften und der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces. Besonders betroffen sind die Hauptstadt Khartum und die Region Darfur. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Handicap International (HI) hilft im Sudan und den Nachbarländern tausenden Verletzten und Menschen mit Behinderung.
Maria Mohammed Musa musste vor der Gewalt in ihrer Heimat fliehen und wird jetzt von Handicap International unterstützt. | © T. Nicholson / HI
Sudan: Eine der schlimmsten humanitären Krisen der Welt
Schon jetzt sind laut „Humanitarian Action“ 30,4 Millionen Menschen, also fast zwei Drittel der Bevölkerung, auf humanitäre Hilfe angewiesen. Millionen Menschen mussten fliehen und fast die Hälfte der Bevölkerung leidet laut Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) unter Hunger.
Die Situation verschärft sich täglich weiter: Straßen sind zerstört, die Wirtschaft ist zusammengebrochen und viele Gesundheitseinrichtungen sind nicht mehr funktionsfähig. Für die Menschen vor Ort bedeutet das, dass sie keinen Zugang zu medizinischer Versorgung, zu Essen oder einer sicheren Unterkunft haben.
„Die Welle der Gewalt ist unerträglich. Menschen mit Behinderung trifft es besonders hart“, sagt Vincent Dalonneau (Landesleiter von HI im Sudan) erschüttert über die aktuelle Lage im Land.
Handicap International im Sudan
Handicap International hat seine Aktivitäten im Sudan im Jahr 2024 deutlich ausgeweitet. Wir wollen die Menschen schützen, die am stärksten unter dem Konflikt leiden – darunter viele Menschen mit Behinderung.
HI arbeitet sowohl mit lokalen Partnerorganisationen als auch mit eigenen Teams in West-Darfur und Gedaref zusammen und baut aktuell weitere Teams auf, um noch mehr Menschen zu erreichen.
Nach Amputation: HI hilft Khaleel (9)
Viele Menschen aus Darfur sind in die Nachbarländer geflüchtet, besonders in den bitterarmen Tschad. Dort herrscht in den Flüchtlingslagern besonders große Not.
Khaleel ist neun Jahre alt und stammt aus Darfur. Er verlor im Konflikt ein Bein und musste mit seiner Familie in den Tschad fliehen. Im Flüchtlingscamp Farchana bekam er von Handicap International Krücken und nun erhält er regelmäßige Physiotherapie, damit er sich sicher bewegen und am Alltag teilnehmen kann.
Seine Geschichte steht stellvertretend für viele Verletzte und Menschen mit Behinderung, die dringend Schutz und Reha-Maßnahmen benötigen.
Wir dürfen die Menschen im Sudan nicht vergessen
Die Not ist riesig, doch die humanitäre Hilfe vor Ort wird durch die anhaltenden Kämpfe immer wieder erschwert.
Handicap International bleibt an der Seite der Menschen im Sudan und in den Nachbarländern. Ihre Hilfe bringt den Menschen in dieser schlimmen Lage Hoffnung.