Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Samira wünscht sich eine Prothese

Rehabilitation und Orthopädie
Zentralafrikanische Republik

Till Mayer, Fotojournalist und langjähriger Partner von Handicap International, reiste für eine Spiegel Online Reportage in die Zentralafrikanische Republik. Dort lernte er Samira kennen. Sie verlor beim Angriff einer Miliz ein Bein. Die 13-Jährige wird von HI betreut, möchte wieder laufen können und träumt von einer besseren Zukunft, für sich und für ihr Land.

HI-Physiotherapeut Wilfrid Damboyo und Samira sitzen auf einer Behandlungsliege. Sie lächeln. Samira fehlt das linke Bein.

Wilfrid Damboyo ist HI-Physiotherapeut und bereitet Samira darauf vor, bald eine Prothese zu tragen. | © Till Mayer / HI

Im März 2017 griff eine Miliz das Dorf von Samiras Familie an, eine Kugel traf das Mädchen ins Bein. Die Familie rannte um ihr Leben, der Vater Mandatakou trug seine verwundete Tochter - als er sich umdrehte, sah er seine Hütte brennen. Mandatakou sah, wie sein Bruder und dessen gesamte Familie ermordet wurde.

Der große, hagere Mann senkt den Kopf.

„Die Kämpfer kamen am helllichten Tag. Sie haben Unschuldige getötet, einfach so. Weil sie es konnten. Es gab keinen Grund", sagt der 43-Jährige heute.

Samira lächelt und steht vor einer blauen Wand auf Krücken. Nur ihr Oberkörper ist zu sehen.

Samira freut sich auf ihre Physiotherapie-Stunde am Montag.

Die Zentralafrikanische Republik, weniger als fünf Millionen Einwohner, fast doppelt so groß wie Deutschland, ist eigentlich ein reiches Land. Der Boden bietet fruchtbare Erde, Eisen, Diamanten, Gold und Uran. Aber gerade diese Schätze entwickelten sich zum Fluch für die Menschen. Sechs Jahre Bürgerkrieg, christliche und muslimische Milizen bekämpfen sich in einem undurchsichtigen Machtkampf um Einfluss und Bodenschätze.

Samiras Bein war nicht zu retten

Samiras Schusswunde entzündete sich auf der Flucht. Ein Wunder, dass sie die Verletzung überhaupt überlebte, doch ihr linkes Bein war nicht mehr zu retten. Jeden Montag nach der Schule geht Samira ins Krankenhaus. Dort hat Handicap International einen kleinen Therapieraum, finanziert vom Auswärtigen Amt, in dem Willi wartet, ein großer Mann mit einem freundlichen Gesicht. Er arbeitet für HI und bereitet Samira auf den Tag vor, an dem sie wieder ohne Krücken laufen kann. Das Mädchen soll eine Prothese bekommen. Dafür muss der Beinstumpf behandelt, massiert und bandagiert werden. Es sind anstrengende Gymnastikübungen für Samira, doch das Mädchen freut sich auf jeden Montag.

Lesen Sie Samiras ganze Geschichte mit beeindruckenden Fotos in Till Mayers Reportage auf Spiegel Online.

9 Dezember 2019
Einsatz weltweit:
Helfen
Sie mit

Lesen sie weiter

Unverzichtbar: HI hilft in ländlichen Regionen der Ukraine mit Reha
© H.Kostenko / HI 2025
Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Unverzichtbar: HI hilft in ländlichen Regionen der Ukraine mit Reha

Dank der Unterstützung von Handicap International (HI) kann sich der 72-jährige Volodymyr nach einem Schlaganfall wieder bewegen und ist relativ selbstständig. Er lebt im abgelegenen Dorf Huty im Osten der Ukraine.

Ukraine: Katerynas offenes Ohr – ein Funken Hoffnung
© Sylvie Roche / HI
Minen und andere Waffen Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Ukraine: Katerynas offenes Ohr – ein Funken Hoffnung

In Mykolajiw im Süden der Ukraine hilft Kateryna Menschen, die durch den Krieg alles verloren haben. Als Sozialarbeiterin von Handicap International (HI) begleitet sie Verletzte, Traumatisierte und Entwurzelte. Ihre Arbeit ist mehr als ein Beruf – sie ist eine Lebensaufgabe. Ihr Engagement zeigt sie am Beispiel von Mykola und Lidiia, einem älteren Paar, das durch eine Explosion fast alles verlor.

Gaza: Heba baut Prothesen – mitten im Chaos des Krieges Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie

Gaza: Heba baut Prothesen – mitten im Chaos des Krieges

Zwischen Luftangriffen, Verantwortung und Hoffnung: Inmitten des Krieges im Gazastreifen versorgt Prothesentechnikerin Heba Menschen mit Amputationen – und balanciert dabei täglich zwischen ihrer humanitären Arbeit, der Sorge um ihre Familie und der Pflege ihrer kranken Mutter. Ihre Geschichte zeigt, wie Helferinnen wie Heba selbst unter extremen Bedingungen für andere da sind.