Ukraine: Ein Familienbesuch wird zur Tragödie
„Ich dachte, ich erlebe meine letzten Momente.“ Als eine Bombe in der Nähe einschlägt, verliert Oleksandr alles, was sein Leben bis dahin ausmachte – seine Gesundheit, seine Arbeit, seine Sicherheit. Seit dem Angriff ist er querschnittsgelähmt. Doch mit Hilfe von Handicap International (HI) findet er in einen neuen Alltag zurück.
Nach einem Luftangriff 2022 in der Region Mykolajiw ist Oleksandr querschnittsgelähmt. Handicap International unterstützt ihn seitdem bei der Rehabilitation und mit Hilfsmitteln. | © Sylvie Roche / HI
Oleksandr Shukalovych, 34, führt mit seiner Frau Viktoria und den drei Kindern – Mykhail (14), Natalia (13) und dem kleinen Alexander (2) – ein einfaches Leben in der Region Mykolajiw. Er arbeitet als Klempner in einer Fabrik. Doch im August 2022 ändert sich alles.
An einem Sonntag besucht Oleksandr seine Eltern im Dorf Kotliarivka, um im Garten zu helfen. Binnen Sekunden verwandelt sich der friedliche Nachmittag in Chaos.
„Es gab einen Luftangriff. Mein Vater warf sich sofort zu Boden. Ich hatte keine Zeit dazu.“
Ein Geschoss explodiert in seiner Nähe. Splitter treffen seine Schulter und Lunge, ein Metallstück bohrt sich zwischen seine Wirbel. Schwer verletzt verliert Oleksandr das Bewusstsein. Sein Vater und ein Nachbar bringen ihn zur Straße, wo Sanitäter ihn finden und ins Krankenhaus bringen.
Dort wird er zweimal notoperiert – ein Teil seiner rechten Lunge wird entfernt, die Metallsplitter aus der Wirbelsäule entfernt. Dann folgt die erschütternde Diagnose: Oleksandrs Beine sind gelähmt.
Neuer Mut dank Unterstützung von Handicap International
Nach einem Monat im Krankenhaus erleidet Oleksandr zusätzlich eine Lungenentzündung, die seine Genesung verzögert. Doch er gibt nicht auf. Mit unermüdlichem Willen beginnt er die lange Phase der Rehabilitation. Schließlich lernt er das Team von Handicap International kennen.
Die Sozialarbeiterin Kateryna Hrushenko organisiert eine individuelle Betreuung: regelmäßige Reha-Sitzungen, Hilfsmittel wie Krücken und einen Rollstuhl sowie psychologische Unterstützung. Seit zwei Jahren begleitet Handicap International Oleksandr nun schon auf seinem Weg.
„Meine Frau, meine Kinder, meine Eltern – sie unterstützen mich bei jedem Schritt. Ich möchte wieder mobiler werden und ich werde alles tun, um dieses Ziel zu erreichen. Ich gebe nicht auf.“
Das Auswärtige Amt unterstützt Hilfsprojekte in der Ukraine.
