Co-Preisträger Friedensnobelpreis

Abdel Rahman (13) aus Syrien: „Eines Tages werde ich den Menschen auch helfen!

Inklusion Nothilfe Rehabilitation und Orthopädie
Irak Jordanien Libanon Syrien

Der dreizehnjährige Abdel Rahman hat Muskeldystrophie und kann nicht laufen. Später will er Arzt werden. Damit dieser Traum Wirklichkeit werden kann, trainieren unsere Physiotherapeuten in einem Flüchtlingslager in Jordanien regelmäßig mit ihm.

Abdel Rahman liegt auf auf einer Couch. Sein Physiotherapeut von Handicap International kniet vor ihm und hält mit einer Hand Abdel Rahmans linkes Bein, dass dieser angewinkelt hat.

Abdel Rahman hat viel Spaß in den Physiotherapiestunden mit Mo´men. Er hat wieder Hoffnung geschöpft und träumt von seiner Zukunft als Arzt. | © Elisa Fourt / Handicap International

Abdel Rahman ist 13 Jahre alt und leidet an Muskeldystrophie. Weil er wegen seiner Krankheit nicht laufen kann und auch nie einen Rollstuhl hatte, konnte er nicht in die Schule gehen. Dabei schien er als kleines Baby völlig gesund zu sein. „Wir haben anfangs nichts bemerkt“, erzählt seine Mutter. „Erst als er alt genug war, um Laufen zu lernen, bemerkten wir, dass er nicht dazu in der Lage war. Wir lebten in einem kleinen Dorf in Syrien. Dort gab es keine Spezialisten, die Abdel Rahman hätten helfen können. Erst als Abdel Rahman neun Jahre alt, war konnten wir endlich zu einem spezialisierten Arzt in die Stadt reisen. Aber nur zwei Jahre später brach der Konflikt aus und wir konnten die Sitzungen nicht mehr weiterführen.“

In einem Flüchtlingslager in Jordanien fanden unsere mobilen Teams Abdel Rahmen

Abdel Rahmans Familie musste nach Jordanien fliehen und lebt seitdem in einem Flüchtlingslager. Dort fanden unsere mobilen Teams den kleinen Jungen und seine Familie. Diese mobilen Teams wurden gebildet, damit die humanitäre Hilfe alle Menschen erreicht und niemand wegen einer Behinderung oder aus anderen Gründen vergessen wird.

„Abdel Rahman musste seine Therapie in Syrien abbrechen. Wir fangen deshalb praktisch bei null an. Aber er gibt sich große Mühe und deshalb wir er bald Fortschritte machen“, sagt sein Physiotherapeut Mo´men von Handicap International und blickt dabei lachend auf seinen jungen Patienten. Am Anfang war Abdel sehr skeptisch. Er glaubte nicht, dass ihm irgendwer wirklich helfen kann. Aber mittlerweile, nach den ersten Sitzungen, ist er enthusiastisch.

Damit seine Therapie noch mehr Erfolg hat, trainieren unsere Fachkräfte auch die Familie. Seine Verwandten sollen ihm dabei helfen, die Schmerzen zu lindern und ihn unterstützen, sich selbstständig im Haus zu bewegen. Handicap International gab Abdel Rahman zusätzlich einen Rollstuhl, damit er wieder zur Schule kann und wieder unter Leute kommt. „Gestern war er zum ersten Mal auf einem Kindertreff, wo er mit Gleichaltrigen Videospiele ausprobieren konnte. Ohne seinen Rollstuhl wäre das nicht möglich gewesen“, sagt seine Mutter und strahlt übers ganze Gesicht. Mo´men zeigt dem aufgeregten Jungen wie er mit dem Rollstuhl die Gegend erkunden kann. Abdel Rahman sieht glücklich aus.

„Eines Tages werde ich den Menschen auch helfen!“

Eines Tages will Abdel Rahman Arzt werden. Die Fortschritte geben ihm Hoffnung, dass dieser Traum eines Tages in Erfüllung gehen wird.

Bitte unterstützen Sie Abdels Traum.

 

Infografik zum Einsatz von Handicap International in Syrien

Über 600.000 Menschen konnte Handicap International seit Beginn der Syrien-Krise durch verschiedene Maßnahmen bereits helfen.

 

25 Februar 2016
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