Syrien
Handicap International (HI) arbeitet mit zahlreichen Partnern in Syrien zusammen und kümmert sich vor allem um Reha-Maßnahmen und die psychosoziale Unterstützung für Menschen mit Behinderungen oder für Menschen, die durch Gewalt verletzt wurden. Teil des Programms sind außerdem die Räumung von Blindgängern und Minen und Aufklärungskampagnen, um Unfälle durch explosive Kriegsreste zu verhindern. Darüber hinaus leistet HI Hilfe für Opfer des Erdbebens vom 6. Februar 2023.

Eine junge Syrerin mit ihrem Kind | © Layla Aerts / Handicap International
Laufende Aktivitäten / Our activities
Erste Maßnahmen in Reaktion auf die syrische Krise begann Handicap International (HI) im Mai 2012 im benachbarten Libanon und Jordanien, bevor sie ihre Arbeit im November 2012 auch in Syrien aufnahm. Schließlich sind die Maßnahmen im Sommer 2014 auch auf syrische Geflüchtete in der Region Kurdistan im Irak ausgeweitet worden.
Derzeit versorgen unsere Teams vor allem Menschen mit Behinderungen und Menschen, die durch Gewalt verletzt wurden, mit Physiotherapie und leisten psychosoziale Unterstützung. Außerdem stellen wir Hilfsmittel, Prothesen und Orthesen bereit. Die psychosoziale Unterstützung wurde auf die Betreuer*innen von Menschen mit Behinderungen ausgeweitert.
Dabei fördern wir aktiv die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in humanitäre Hilfsmaßnahmen.
Darüber hinaus führen Spezialteams von Handicap International Minen-Räumungsaktionen durch und leiten Aufklärungskampagnen für die Bevölkerung, um Unfälle durch explosive Kriegsreste zu verhindern.
Seit dem Erdbeben vom 6. Februar 2023 leistet HI Hilfe für Erdbebenopfer und ihre Familien, wobei der Schwerpunkt auf Rehabilitations-Maßnahmen nach der Operation und psychosozialer Unterstützung liegt.
Hintergrund / Background

Seit Beginn des Syrien-Konflikts im Frühjahr 2011 sind fast 400.000 Menschen getötet worden. Fast 13 Millionen Menschen wurden vertrieben (innerhalb des Landes oder ins Ausland).
Die erneuten Kämpfe im Norden zum Jahresende 2024 zeigen deutlich, dass der Krieg noch lange nicht vorbei ist. Über 16 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe in Syrien, und über 4,8 Millionen Syrer*innen haben in den Nachbarländern Zuflucht gefunden. Der Zugang zu grundlegender Versorgung und Pflegeleistungen, insbesondere für Verletzte und Menschen mit Behinderungen oder mit chronischen Krankheiten, ist sehr schwierig. Zu den zahlreichen Hindernissen bei der Betreuung der syrischen Zivilbevölkerung gehören unter anderem die durch die Kämpfe verursachten Schäden an der lokalen Infrastruktur, die Reisebeschränkungen für die Zivilbevölkerung und die Tatsache, dass die internationalen humanitären Organisationen aufgrund der derzeitigen Lage vor Ort, insbesondere in Bezug auf Zugang und Sicherheit, nicht in der Lage sind, groß angelegte Maßnahmen durchzuführen.
Zahl der HI-Mitarbeitenden: 333
Start des Programms: 2012
Neues aus den Projekten

Syrien: Mit Prothese geht Enas ihren Weg
Ein fehlendes Bein. Ein kleines Mädchen. Und eine enge Freundschaft, die alles verändert: Enas wurde mit einer Fehlbildung geboren – in einem Land, in dem der Alltag ohnehin voller Herausforderungen ist. Doch dann trifft sie auf Physiotherapeutin Fatima. Und plötzlich beginnt Enas zu laufen. Zu rennen. Zu träumen.

Syrien: Mohammad schützt Leben durch Aufklärung
Nach einem Unfall mit einem Blindgänger verlor Mohammad seine Hand. Er wusste damals noch nicht, wie gefährlich explosive Kriegsreste sind. Heute klärt er andere über die tödlichen Risiken auf, die überall in Syrien lauern. Mit seiner Arbeit trägt er dazu bei, dass Blindgänger nicht noch mehr Opfer fordern. Besonders gefährdet sind vor allem die Menschen, die in ihre Heimat zurückkehren.

Syrien: Mohamed ist vom Krieg gezeichnet
Der Krieg in Syrien hat tiefe Narben hinterlassen - in den zerstörten Städten, in den Herzen der Menschen und im jungen Leben von Mohamed. Der 12-Jährige trat vor vier Jahren auf einen Blindgänger und verlor sein Bein. Doch sein Mut und die Hilfe von Handicap International ebneten ihm den Weg zurück ins Leben. Heute kann Mohamed wieder lachen, gehen und mit seinen Freunden spielen.
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