Co-Preisträger Friedensnobelpreis

 

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Phongsavath Manithong, Opfer von Streumunition, sitzt auf dem Boden und lacht frontal in die Kamera. Phongsavath Manithong, Opfer von Streumunition, sitzt auf dem Boden und lacht frontal in die Kamera. Phongsavath Manithong, Opfer von Streumunition, sitzt auf dem Boden und lacht frontal in die Kamera. Phongsavath Manithong, Opfer von Streumunition, sitzt auf dem Boden und lacht frontal in die Kamera.

© Till Mayer/HI

 

Opfer von Streumunition

 

Streumunition gefährdet - so wie Landminen auch - vor allem die Zivilbevölkerung. Viele Opfer sind Kinder. Welche verheerenden Folgen ein Unfall mit Streumunition haben kann, lesen Sie in diesen Erfahrungsberichten aus Laos.

 
 

Außergewöhnlicher Tänzer

Phongsavath Manithong ist Mitte 20 und kämpft als Mitglied der „Ban Advocates“ von Handicap International für die universelle Ächtung von Streumunition. 2008 reißt ihm eine Explosion beide Hände ab und raubt ihm das Augenlicht.

Der Teenager ist in seinem Heimatdorf auf dem Weg zur Schule, als ein Freund eine merkwürdige Eisenkugel findet. Ein Streumunitions-Blindgänger aus Zeiten des Vietnam-Kriegs. Laos ist, pro Kopf gemessen, das am stärksten von Bomben getroffene Land der Welt. Besonders tragisch: Phongsavath Manithong hat Geburtstag und bekommt die interessante Kugel von einem Freund als Geschenk überreicht. Wütend auf sein Schicksal ist Phongsavath aber nicht. Er ist nur ein junger Mann, der von der großen Liebe träumt.

„Ich will die Menschen fröhlich machen", sagt der Mittzwanziger heute und erzählt von seinen Erfolgen als HipHop-Tänzer, von einem Auftritt vor tausend Menschen, als er seine eigene Geschichte tanzt. „Ich konnte es am Applaus hören. Ich hatte das Publikum wirklich bewegt. Es war ein gutes Gefühl", sagt er.

Phongsavath verlor Arme und Augenlicht durch eine Streubombe. Auf dem Bild tanzt er. Phongsavath verlor Arme und Augenlicht durch eine Streubombe. Auf dem Bild tanzt er. Phongsavath verlor Arme und Augenlicht durch eine Streubombe. Auf dem Bild tanzt er. Phongsavath verlor Arme und Augenlicht durch eine Streubombe. Auf dem Bild tanzt er.

Narben des Krieges

Phet Laktasabout aus Laos hat den Krieg miterlebt – damals war sie 16 Jahre alt. Mit drei Freundinnen bringt sie Essen zu einem nahen Stützpunkt der laotischen Armee. Phet Laktasabout sieht den Blindgänger nicht, der im Boden steckt. Die Explosion reißt ihr das linke Bein ab. Splitter verletzen zwei der Freundinnen schwer und zerfetzen den Körper der dritten. 1.172 Opfer forderten die Blindgänger auch im Jahr 2022, weiß die alte Dame. Sie kennt die Zahlen gut. Denn aus dem einfachen Bauernmädchen ist eine Kämpferin gegen Streumunition geworden. In den heimischen Schulen warnt sie die Kinder davor, mit Blindgängern zu spielen. Versucht die Dorfbewohner davon abzuhalten, nach Bomben zu suchen, um den Kriegsschrott als Altmetall zu verkaufen.

Erst im Jahr 2010 erhält sie für sich eine eigene richtige Prothese. Zuvor musste ein Provisorium helfen. Ausgerechnet aus einem Aluminiumrohr eines Streubombenbehälters hatte man ihr einen Behelf zusammengebastelt.

Phet aus Laos verlor im Krieg mit 16 ihr Bein. Auf dem Bild arbeitet sie im Garten. Phet aus Laos verlor im Krieg mit 16 ihr Bein. Auf dem Bild arbeitet sie im Garten. Phet aus Laos verlor im Krieg mit 16 ihr Bein. Auf dem Bild arbeitet sie im Garten. Phet aus Laos verlor im Krieg mit 16 ihr Bein. Auf dem Bild arbeitet sie im Garten.

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Streubomben sind Waffen, die mehrere hundert Minibomben enthalten, die als Submunitionen bezeichnet werden. Sie sind so konzipiert, dass sie über große Flächen verstreut werden.
Handicap International verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz – von der Risikoaufklärung über die langfristige Unterstützung von Minenopfern bis zur humanitären Entminung.
2007 begann der Oslo-Prozess. Er führte in knapp zwei Jahren zu einem Verbotsvertrag von Streubomben, der am 1. August 2010 in Kraft trat.