Co-Preisträgerin Friedensnobelpreis

 

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Eine afrikanische Frau sitzt auf einer Bank, ihr links Bein ist ab dem Knie amputiert. Neben ihr steht ihre Beinprothese. Vor ihr kniet ein HI-Mitarbeiter, der ihr Bein untersucht. Eine afrikanische Frau sitzt auf einer Bank, ihr links Bein ist ab dem Knie amputiert. Neben ihr steht ihre Beinprothese. Vor ihr kniet ein HI-Mitarbeiter, der ihr Bein untersucht. Eine afrikanische Frau sitzt auf einer Bank, ihr links Bein ist ab dem Knie amputiert. Neben ihr steht ihre Beinprothese. Vor ihr kniet ein HI-Mitarbeiter, der ihr Bein untersucht. Eine afrikanische Frau sitzt auf einer Bank, ihr links Bein ist ab dem Knie amputiert. Neben ihr steht ihre Beinprothese. Vor ihr kniet ein HI-Mitarbeiter, der ihr Bein untersucht.

© G. Dubourthoumieu/HI

 

Reha­bilitation

 

Rehabilitation für Menschen mit Behinderung ist seit unserer Gründung eines unserer wichtigsten Ziele.
In 35 Ländern sind wir für 62 Reha-Projekte verantwortlich.

 

Was ist Rehabilitation?

Der Begriff Rehabilitation – kurz Reha – umfasst ein breitgefächertes Spektrum an Leistungen. Damit ist vor allem medizinische oder physiotherapeutische Unterstützung nach Erkrankung oder Unfällen gemeint. Darüber hinaus kann Reha auch den Einsatz sozialer, beruflicher, pädagogischer und technischer Maßnahmen bedeuten. Das Ziel von Reha ist es, Menschen mit langfristigen oder vorübergehenden Einschränkungen ein möglichst selbstständiges Leben zu ermöglichen.

  • Reha ist vielschichtig und umfasst eine Reihe von Maßnahmen, mit dem Ziel Patient*innen möglichst selbstständig zu machen.

  • Dazu werden häufig Hilfsmittel oder sogenannte Mobilitätshilfen (Prothesen, Orthesen, Rollstühle, Hörgeräte, Brillen usw.) zur Verfügung gestellt.

  • Physiotherapie und psychosoziale Unterstützung nach Traumata oder bei kognitiver Behinderung sind ein wichtiger Teil von Reha.

  • Reha-Dienste helfen auch präventiv, indem sie verhindern, dass sich Verletzungen oder Behinderungen verschlimmern.

  • Rehabilitations-Maßnahmen sind eine wesentliche Voraussetzung für die persönliche Entfaltung, Selbstständigkeit und (aktive) Teilhabe am täglichen Leben und der Gesellschaft.

 

Prothesen und Orthesen

Unsere  Fachkräfte in der Orthopädietechnik richten sich bei der Herstellung von Prothesen, Orthesen und anderen Gehhilfen immer nach den vor Ort verfügbaren Materialien, Kompetenzen und Infrastrukturen. Die Technologie wird dem Umfeld angepasst. Die Arbeit ist allerdings nicht nach dem einmaligen Anpassen der Hilfsmittel erledigt. Kinder wachsen, sie benötigen regelmäßig z.B. eine neue Beinprothese. Und auch Erwachsene brauchen häufig neue Hilfsmittel, da sich die alten abnutzen oder sich die Gliedmaßen verändern.

„Es hat mich sehr beeindruckt, wie engagiert die Therapeuten sind. Man spürt, dass sie lieben, was sie tun. Die Patientinnen und Patienten fühlen sich eindeutig gut aufgehoben.“

Ulrike Folkerts, Schauspielerin und Botschafterin von HI 

Digitale Transformation

Seit 2014 arbeitet HI an digitalen Technologien, die vielen Menschen erst den Zugang zu notwendigen Rehabilitations-Maßnahmen ermöglichen. Vor allem in abgelegen Regionen ist dieser Fortschritt wichtig. Dank Tele-Reha müssen Patient*innen und Fachleute keine weiten Strecken mehr zurücklegen, um Physiotherapie in Anspruch zu nehmen. Andere Innovationen wie 3D-Technologien ermöglichen außerdem eine individuellere Behandlung.

Lokale Fachkräfte

Handicap International arbeitet mit den lokalen Gesundheitseinrichtungen zusammen, um vor Ort Fachkräfte für Reha und Orthopädietechnik auszubilden. Wir unterstützen die Gründung von Prothesen- und Reha-Zentren. Gleichzeitig beziehen unsere Sozialarbeiter*innen das Umfeld der Betroffenen mit ein. Die Familien und Gemeinden sind oft der Schlüssel zu einer gelungenen Rehabilitation und Inklusion. Gelegentlich suchen wir Physiotherapeuten für den Auslandseinsatz. Hier geht es zu unseren internationalen Jobangeboten

Beispielprojekte

Ali lernt auf dem Bild mit seiner Prothese im Reha-Zentrum in Afghanistan laufen Ali lernt auf dem Bild mit seiner Prothese im Reha-Zentrum in Afghanistan laufen Ali lernt auf dem Bild mit seiner Prothese im Reha-Zentrum in Afghanistan laufen Ali lernt auf dem Bild mit seiner Prothese im Reha-Zentrum in Afghanistan laufen

© Jaweed Tanveer/HI

Ali kann alles tun, was er möchte

Als Ali in der Nähe seines Dorfes seine Ziegen weiden ließ, trat er auf einen Sprengsatz. Sein Bein wurde bei der Explosion schwer verletzt und musste amputiert werden. Dank einer Prothese von HI lernt er wieder laufen ... weiterlesen

Ein Mann aus Myanmar erhält ein Telefon, damit er seine Reha-Maßnahmen auch unter Anleitung zuhause durchführen kann Ein Mann aus Myanmar erhält ein Telefon, damit er seine Reha-Maßnahmen auch unter Anleitung zuhause durchführen kann Ein Mann aus Myanmar erhält ein Telefon, damit er seine Reha-Maßnahmen auch unter Anleitung zuhause durchführen kann Ein Mann aus Myanmar erhält ein Telefon, damit er seine Reha-Maßnahmen auch unter Anleitung zuhause durchführen kann

© MKE Production / HI

Emilie erhielt 1982 eine der ersten, lebensverändernden Prothesen von HI

Als ihre Familie vor dem Krieg in Kambodscha floh, trat Emilie auf eine Antipersonen-Mine und verlor ihren linken Fuß. Im Flüchtlingslager Khao I Dang bekam sie eine Prothese aus Bambus ... weiterlesen

Eine Frau schaut auf Trümmer von Häusern. Sie steht mit dem Rücken zur Kamera. Eine Frau schaut auf Trümmer von Häusern. Sie steht mit dem Rücken zur Kamera. Eine Frau schaut auf Trümmer von Häusern. Sie steht mit dem Rücken zur Kamera. Eine Frau schaut auf Trümmer von Häusern. Sie steht mit dem Rücken zur Kamera.

© Corentin Fohlen/HI

Gut zu wissen

  • Über 190 Millionen Menschen haben schwere körperliche Einschränkungen. 
  • 16% der Weltbevölkerung, d.h. eine Milliarde Menschen, leben mit einer Behinderung.
  • Etwa 2,4 Milliarden Menschen weltweit haben aktuell Reha-Bedarf.
  • Nicht nur Menschen mit Behinderungen profitieren von Rehabilitations-Maßnahmen, jeder Mensch kann nach einer Verletzung, Krankheit oder aufgrund hohen Alters auf Rehabilitations-Leistungen angewiesen sein.
  • Aufgrund des zunehmenden Alters der Weltbevölkerung werden zukünftig immer mehr Menschen auf Rehabilitations-Dienste angewiesen sein.
  • Fehlende Rehabilitations-Maßnahmen können zu gesundheitlichen Komplikationen und Einschränkungen von z.B. Bewegungsfreiheit und sozialen Kontakten führen. Zusätzlich können auch Diskriminierungen verstärkt werden.
  • Besonders in Ländern mit geringem oder mittlerem Einkommen ist der Zugang zu Rehabilitations-Angeboten schlecht, 50% der dort lebenden Menschen, die eine Rehabilitations-Maßnahme benötigen ist der Zugang verwehrt.
  • Da Frauen oft dafür verantwortlich sind, (chronisch) Kranke oder Familienmitglieder mit Behinderung zu pflegen, profitieren sie auch indirekt von verbesserten und zugänglicheren Rehabilitations-Angeboten.

WHO-Resolution für Rehabilitation

Rehabilitation wurde lange Zeit von Gesundheitssystemen vernachlässigt. Das änderte sich mit einem Beschluss auf der Weltgesundheitsversammlung 2023. Dabei verpflichteten sich die Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter anderem dazu, ihre Rehabilitations-Dienste auszubauen, die Gesundheitsversorgung der Patient*innen zu verbessern und die Ausbildung des Personals zu fördern. Das sind gute Neuigkeiten, nicht nur für alle Menschen, die auf Rehabilitations-Maßnahmen angewiesen sind, sondern auch für HI, die sich seit vier Jahren aktiv für diese Resolution eingesetzt hat und federführend bei der Ausarbeitung des Beschlusses war.

Weiterlesen zum Thema

Neben der Reha kümmern wir uns um die Prävention und Behandlung von Krankheiten, die zu Behinderungen führen können.
Um den Energieverbrauch zu reduzieren, recyceln wir Materialien für Prothesen und arbeiten an alternativen und innovativen Lösungen.
Hilfe für unterernährte Kinder durch eine von Handicap International entwickelte Therapie.